«Wir lagern viele Probleme unseres Ernährungssystems aus»
Im CDE Interview stellt Theresa Tribaldos Erkenntnisse aus der Nord-Süd Forschung zur gesamtheitlichen Betrachtung von Ernährungssystemen und deren Nachhaltigkeit vor.

"Das wichtigste Ziel eines Ernährungssystems sollte sein, dass die Bevölkerung ausreichend gesunde Nahrungsmittel hat. Dazu gehört, was und wie produziert wird, wie die Lebensmittel verarbeitet, vertrieben und gehandelt werden und wie die Machtverhältnisse entlang der Wertschöpfungsketten sind. Aber auch, welche Informationen den Produzent*innen und Kosument*innen zur Verfügung stehen, welche Rahmenbedingungen die Politik setzt und – nicht zuletzt – welche Grundlagen die Umwelt bietet."
Dazu gehört

The SwissTPH online workshop aims to discuss recent research about interventions to reduce pesticide exposure from agriculture sector in Africa.

Im CDE Interview stellt Johanna Jacobi Erkenntnisse aus der Nord-Süd Forschung in Bezug zur Schweiz und zeigt, wie Landwirtschaft zu nachhaltiger Entwicklung beitragen kann und was sich dafür auch in der Schweiz ändern müsste.
Bild: Foto: CDEJahrtausendelang wurde die Ernährungssicherheit und Widerstandsfähigkeit des Menschen durch Tausende von Kulturpflanzensorten, Dutzenden von Haustierarten sowie durch die nicht direkt genutzte Biodiversität, gewährleistet. Die starke Ausweitung der agroindustriellen Landwirtschaft führte zu globalen, standardisierten Nahrungssystemen. Damit einher ginge eine drastische Verringerung der Vielfalt von Pflanzensorten und Tierrassen in der Landwirtschaft. Heute liefern nur drei Pflanzenarten die Hälfte aller pflanzlichen Nahrungskalorien, und nur vier Tierarten sind an der Produktion des Grossteils der globalen Fleischversorgung beteiligt. Die Wiederherstellung der Agrobiodiversität – die Vielfalt dessen, was wir anbauen, züchten, konsumieren und in freier Wildbahn erhalten – ist von entscheidender Bedeutung, um widerstandsfähige Nahrungssysteme vor dem Hintergrund des Klimawandels sicherzustellen. Dabei gilt es, den «Hütern der Agrobiodiversität» - die rund 500 Millionen kleinen Landwirtschafts- betrieben auf der ganzen Welt, vor allem im globalen Süden - den Lebensunterhalt zu sichern. Dieses Faktenblatt beschreibt Ursachen und Folgen des Agrobiodiversitätsverlusts, und zeigt auf, welche Wege Politik und Forschung einschlagen könnten.
Bild: KFPE