Wald
Die Reaktion der Schweizer Wälder auf schleichende Klimaänderungen und Extremereignisse hängt stark davon ab, in welcher Höhenlage sich der Wald befindet. So wird sich der Wald in den höheren Lagen ausdehnen und besser wachsen, während er in den tiefen Lagen vor allem unter der Trockenheit leiden wird.
Zusammen mit Änderungen in der Landnutzung, mit Windwurf, Waldbrand sowie Insekten- und Pilzbefall ergeben sich komplexe Wirkungsgefüge, welche die vielfältigen Ökosystemleistungen des Waldes stark beeinflussen werden. Die Fichte, der wichtigste Baum der Schweizer Waldwirtschaft, beispielsweise reagiert empfindlich auf Trockenheit und leidet unter der beschleunigten Vermehrung des Borkenkäfers.
(Quelle: Brennpunkt Klima Schweiz 2016)
Die Broschüre «Klimawandel und Jahreszeiten» erläutert, wie sich der Klimawandel auf die Veränderungen der Jahreszeiten auswirkt. Pflanzen, Tiere, Landwirtschaft, Gewässer und Schnee geben den oft abstrakten Beschreibungen des Klimawandels eine erfahrbare Dimension. Ausgangspunkt für die Broschüre war das Berner Klimaprogramm am Geographischen Institut und das damit 1970 initiierte BernClim Beobachtungsnetz.
Bild: GIUBProduktion natürlicher Ressourcen und Rohstoffe für Industrie und Bioenergie, Schaffung von Arbeitsplätzen und Erholungsräumen, Erhalt von Biodiversität, Milderung des Klimawandels: Die vielen Funktionen des Waldes führen auch zu Konflikten zwischen verschiedenen Nutzungen und Anspruchsgruppen.
Bild: European Academies Science Advisory Council (EASAC)Die Ressourcenpolitik Holz hat zum Ziel, dass Holz aus Schweizer Wäldern nachhaltig und ressourceneffizient bereitgestellt, verarbeitet und verwertet wird. Sie leistet damit einen grossen Beitrag an die Wald-, Klima- und Energiepolitik.
Das Jahrbuch Wald und Holz wird vom Bundesamt für Umwelt (BAFU) verfasst und herausgegeben. Es informiert ausführlich über die Waldressourcen, die Holznutzung, die Leistungen und Produkte des Waldes, die Zertifizierung, die Holzverarbeitung und den Handel mit Holz und Holzprodukten der Schweiz.
Das Jahrbuch Wald und Holz wird vom Bundesamt für Umwelt (BAFU) verfasst und herausgegeben. Es informiert ausführlich über die Waldressourcen, die Holznutzung, die Leistungen und Produkte des Waldes, die Zertifizierung, die Holzverarbeitung und den Handel mit Holz und Holzprodukten der Schweiz. Die meisten Daten stammen aus Erhebungen des Bundesamtes für Statistik (BFS) und des BAFU.
Der Schweizer Wald erfüllt wichtige Schutz-, Nutz- und Wohlfahrtsfunktionen. Die Erhaltung dieser vielfältigen Leistungen ist ein Verfassungsauftrag, der mit der Waldgesetzgebung und der Waldpolitik 2020 des Bundes konkretisiert wird. Die Umsetzung von Massnahmen erfordert Rücksicht auf Einstellungen, Wissen und Verhalten der Bevölkerung. Aus diesem Grund hat der Bund eine umfassende Bevölkerungsumfrage aus dem Jahr 1997 zum Wald wiederholen lassen.
Die Waldpolitik 2020 löst das bisherige Waldprogramm Schweiz ab. Neu sind die Zielsetzungen im Bereich Klimawandel. So sollen der Wald und die Waldbewirtschaftung zur Minderung der Klimaänderung beitragen, indem der nachwachsende Rohstoff Holz vermehrt genutzt und optimal verwendet wird. Damit kann die CO2-Bilanz der Schweiz verbessert und ein grösserer Beitrag zur Versorgung mit erneuerbarer Energie geleistet werden. Daneben soll der Wald als anpassungsfähiges Ökosystem erhalten bleiben, damit er die vielfältigen Leistungen auch unter sich ändernden klimatischen Bedingungen erbringen kann.
Der Bundesrat hat die Waldpolitik des Bundes strategisch angepasst und die so genannte Waldpolitik 2020 gutgeheissen. Sie löst das bisherige Waldprogramm (WAP-CH) aus dem Jahr 2004 ab. Die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit (Ökologie, Ökonomie und Gesellschaft) sollen somit miteinander im Einklang sein. Neu sind in der Waldpolitik 2020 insbesondere die Ziele im Bereich Klimawandel.
Wälder sind zentral in unserer Umwelt. Der Mensch nutzt ihre Güter wie Holz oder ihre Umweltleistungen wie Schutz oder Erholung. Die Nutzung und Bewirtschaftung der erneuerbaren Ressource Wald muss dabei nachhaltig erfolgen: Alle Funktionen des Waldes (Ökologie, Ökonomie, Soziales) sind angemessen zu berücksichtigen.
Die aktuellen und zukünftigen CO2-Leistungen des Waldes und die Effekte aus der Holzanwendung wurden mit Hilfe verschiedener Szenarien abgeschätzt. Das Faktenblatt zeigt die Ergebnisse für die Jahre 2008 bis 2012 und für das Jahr 2020.
Rund ein Drittel der Schweiz ist bewaldet. Der Wald ist eine wichtige Lebensgrundlage für Menschen, Tiere und Pflanzen. Er erfüllt sowohl Nutz-, wie auch Schutz- und Erholungsfunktionen. Die Erwartungen an den Schweizer Wald sind entsprechend vielfältig.
Waldbrände ereignen sich häufiger auf der Alpensüdseite als auf der Alpennordseite. Meistens werden sie durch den Menschen verursacht. Auch in Zukunft wird der Mensch als Verursacher von Bränden und durch Massnahmen zur Brandverhütung die Entwicklung von extremen Waldbränden beeinflussen. Natürliche Faktoren wie Trockenheit und starke Winde, die auf der Alpensüdseite mit der Klimaänderung zunehmen könnten, würden die Brandgefahr allenfalls erhöhen.
Die Wald- und Holzwirtschaft trägt auf verschiedene Weise zur Minderung des Treibhauseffektes bei. Dies durch die Senkenfunktion des Waldes, die Lagerung von Koh-lenstoff in Holzprodukten sowie die Substitution von fossilen Rohstoffen durch die Verwendung von Holz. Dieser Bericht behandelt die Frage, wie durch Waldbewirtschaftung und Holzverwendung der Beitrag der Schweiz zur Verbesserung der CO2-Bilanz optimiert werden kann.
Die Bilanz der Schweizer Umwelt- und Ressourcenpolitik fällt in vielen Bereichen positiv aus, so etwa in Sachen Wasserqualität, Abfallentsorgung oder bei einzelnen Luftschadstoffen. Dies zeigt der am 1. Juni 2007 veröffentlichte Bericht Umwelt Schweiz 2007 des Bundes. Dabei werden neben den reinen Umweltfragen auch die damit zusammenhängenden Anliegen der verschiedenen Bereiche wie Verkehr, Energie und Landwirtschaft erörtert. Zudem zieht der Bericht erstmals Bilanz über die Umsetzung der Umweltpolitik.
Die Schweiz ist urban geprägt, d.h. Stadt und Land sind durch starke Personen- und Güterflüsse eng vernetzt und bilden das urbane System. Die Entwicklung dieses Systems hängt von zahlreichen Faktoren ab. Von den verschiedenen kulturellen, politischen, wirschaftlichen, räumlichen und ökologischen Einflüssen stellt das Klima nur eine Grösse dar. Wie stark und auf welche Weise sich die erwartete Klimaänderung auf die Siedlungsentwicklung auswirken wird, ist abhängig von der zukünftigen Form des urbanen Systems Schweiz.
Das Kyoto-Protokoll verpflichtet die meisten Industriestaaten zur Begrenzung ihrer Treibhausgasemissionen: die Schweiz wie die EU zu einer Reduktion von 8% gegenüber dem Stand von 1990. Bei der Abrechnung der erlaubten Treibhausgasemissionen müssen auch biologische Senken und Quellen aus Landnutzungsänderungen - Aufforstungen und Rodungen - einbezogen werden. Als Senke wird die Nettoaufnahme von Kohlendioxid durch Ökosysteme bezeichnet, als Quelle die Nettoabgabe an die Atmosphäre.
Von dem in den Schweizer Wäldern nachwachsenden Holz könnten jährlich mindestens 2 Millionen m3 zusätzlich als Energieholz geerntet werden. Holz ist ein CO2-neutraler Energieträger und auf absehbare Zeit die wichtigste Biomasse-Ressource der Schweiz. Da die Menge an Energieholz begrenzt ist, sollte man möglichst grossen energetischen Nutzen daraus ziehen, ohne die Umwelt zusätzlich zu belasten.
Kontakt
SCNAT
ProClim − Forum für Klima und globalen Wandel (ProClim)
Haus der Akademien
Postfach
3001 Bern