Kleiner Staat, grosse Unternehmen
Regeln für die wirtschaftliche Globalisierung und die Rolle der Schweiz
Die Schweiz ist klein, reich und profitiert stark von der Globalisierung. Sie gerät deshalb vonseiten anderer Länder und einer globalen Öffentlichkeit unter Druck, die die Weltwirtschaft mit transnationalen Regeln «gerechter» und «nachhaltiger» gestalten wollen. Als Sitzland vieler multinationaler Unternehmen ist die Schweiz besonders exponiert – aber nicht einfach ausgeliefert. Gerade die Umsetzung von Regelungen für solche Unternehmen bietet Handlungsspielraum. Eine historische und rechtliche Einordnung.

Quelle: Gertschen A, Bürgi Bonanomi E (2020) Kleiner Staat, grosse Unternehmen. Regeln für die wirtschaftliche Globalisierung und die Rolle der Schweiz. Swiss Academies Factsheet 15 (2).
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Dazu gehört

Seit Jahrzehnten leiden viele Länder in Afrika, Asien und Lateinamerika unter Armut, obwohl sie wertvolle Rohstoffe exportieren – wie Erdöl, Edelmetalle, Kupfer, pflanzliche Rohstoffe, Getreide und vieles mehr. Eine Ursache dieses gravierenden Missstands sind Fehlbewertungen im Rohstoffhandel, die eine angemessene Besteuerung der Exporte verhindern. Dieser Policy Brief zeigt auf, was sich dagegen tun lässt. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Massnahmen, die rohstoffexportierende arme Länder von sich aus umsetzen können.
This publication analyses opportunities and risks of transdisciplinary research partnerships with business and civil society in the North-South context. Such partnerships are in many cases crucial for impactful research and need to be implemented cautious and strategic. Well implemented partnerships enhance the practical relevance of research and the uptake of results, they provide access to additional data and networks but they also entail the risk of undermining scientific rigour and independence, and they increase the complexity of a research project and power-imbalances. This analysis provides some practical information and orientation for researchers and funding institutions in Switzerland on these opportunities and risks. The publication is the result of a literature review and a stakeholder dialogue with researchers and research-funders.

Erkenntnisse aus dem Faktenblatt "Kleiner Staat, Grosse Unternehmen" und dem Bericht "Nachhaltiges Unternehmenshandeln in Ländern des globalen Südens" sind in den Wikipedia-Eintrag zu Unternehmensverantwortung eingeflossen.

Was tun kleine und mittelgrosse Unternehmen (KMU) aus der Schweiz, um in Schwellen- und Entwicklungsländern nachhaltig zu wirken? Wie könnte der Bund sie in diesen Bemühungen (noch) besser unterstützen? Im Rahmen eines Forschungsprojekt hat das Global Compact Network Switzerland & Liechtenstein (GCNSL) mit fünf KMU sowie VertreterInnen von Bund, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Wissenschaft an einem Stakeholder-Dialog zu diesen Fragen teilgenommen. Antonio Hautle vom GCNSL und Dr. Alex Gertschen von der Universität Bern, einer der Moderatoren des Dialogs, fassen die wichtigsten Erkenntnisse zusammen.

Alex Gertschen vom Center for Global Studies sowie Elisabeth Bürgi Bonanomi und Isabelle Providoli vom Centre for Development and Environmnent (alle Universität Bern) führten 2020 im Auftrag der Kommission für Forschungspartnerschaften mit Entwicklungsländern der Schweizerischen Akademie der Naturwissenschaften zu diesen beiden Fragen einen Stakeholder-Dialog durch. An diesem Dialog nahmen fünf KMU sowie VertreterInnen von Bund, Wirtschaftsnetzwerken, Zivilgesellschaft und Wissenschaft teil. Dieses Dokument fasst einerseits die Aussagen der KMU und der anderen Stakeholder zu Praktiken nachhaltigen Unternehmenshandelns, den grössten Herausforderungen und zentralen Forderungen an den Bund zusammen. Andererseits ordnet es diese Aussagen aus einer wissenschaftlichen Perspektive ein.

Die Schweiz habe jetzt die Chance, selbständig die ansässigen multinationalen Unternehmen zu angemessener Sorgfalt zu verpflichten, solange transnationale Regelwerke noch kaum etabliert seien, folgern Alex Gertschen und Elisabeth Bürgi Bonanomi, beide Universität Bern, in ihrer historischen und rechtlichen Analyse. Der Druck, mit transnationalen Regeln die Weltwirtschaft gerechter und nachhaltiger zu machen, werde eher zunehmen, argumentieren die AutorInnen im neuen Faktenblatt der Akademie der Naturwissenschaften.
Bild: Simone KummerSwiss Academies Factsheets
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