Dazu gehört
Prix Schläfli 2018 Biologie: Hester Sheehan
Wer sich auskennt im Nachtleben, trägt in manchen Lokalen gern weiss – im UV-Licht strahlt man dann umso schöner. Dass auch die Pflanzen ein ganz ähnliches «Nachtleben» haben, war Forschenden lange nicht aufgefallen: Wie sich Blütenfärbung und die Attraktion von bestäubenden Insekten oder Vögeln gegenseitig beeinflussen, war zwar schon lange ein wichtiges Forschungsfeld, doch waren die Forschenden – den üblichen Arbeitszeiten geschuldet – allein von der Situation am Tag ausgegangen, von bunt leuchtenden Blüten also und auf Farben spezialisierte Augen. Hester Sheehan dagegen nahm sich in ihrer Forschungsarbeit die Nachtseite des Phänomens vor: Langweilig weisse Petunien, die aber im UV-Spektrum auffällig schwarz aussehen. Ein Blickfang für nachtaktive Motten auf der Suche nach Nektar.
Prix Schläfli 2018 Chemie: Xiaojiang Xie
Einen «Vulkan an wissenschaftlichen Ideen» nennt ihn Eric Bakker, sein «Doktorvater» an der Universität Genf. Xiaojiang Xie lacht ein wenig, als er das hört, am Telefon in Shenzen, wo er seit zwei Jahren wieder beheimatet ist. Zuvor forschte er während fünf Jahren in Genf und Paris. Hier hatte er einen Karrierestart hingelegt, der aufhorchen liess – als Postdoc brachte er es bereits auf 20 Publikationen als Erstautor.
Bild: Xiaojiang XiePrix Schläfli 2018 Geowissenschaften: Alexandre Bagnoud
Unweit von St. Ursanne, dem mittelalterlichen Idyll am Doubs, gibt es noch eine weitere Sehenswürdigkeit ganz anderer Art: Das Mont-Terri Felslabor der swisstopo. Der Mikrobiologe Alexandre Bagnoud ist oft dort zu Besuch gewesen zwischen 2012 und 2016 – nicht als interessierter Bürger, der neugierig ist, wie man radioaktive Abfälle am besten lagern sollte, sondern als aktiver Forscher.
Bild: Alexandre BagnoudPrix Schläfli 2018 Mathematik: Livio Liechti
Man könnte nun mit Flamenco anfangen. Oder mit Donuts. Aber wirklich weiterhelfen würde das auch nicht, wenn man sich einen Begriff von Livio Liechtis Forschung machen möchte. «On the spectra of mapping classes and the 4-genera of positive knots» ist der Titel seiner vor einem guten Jahr eingereichten Dissertation – wer sich darunter etwas Plastisches vorstellen kann, der gehört zum eingeweihten Kreis von Spezialisten.
Bild: Livio Liechti