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Physiker, Atheist, Musikliebhaber

Peter Higgs ist ein schottischer Physiker, und böse Zungen sagen, er habe in seiner Forscherkarriere nicht viel mehr geleistet, als das Higgs-Teilchen vorzuschlagen. Richtig ist, dass viele Peter Higgs mit dem Higgs-Boson gleichsetzen. So tut es auch Higgs selber: Der 83jährige hält Vorträge mit dem Titel „Mein Leben als Boson“. Es ist eine Ironie der Geschichte, dass das 'Gottesteilchen', wie das Higgs gern genannt wird, ausgerechnet von einem Atheisten postuliert wurde.

Peter Higgs (Mitte) besucht im April 2008 das ATLAS-Experiment am CERN, begleitet vom Berner Physiker Peter Jenni (links). Jenni war ATLAS-Sprecher von 1995 bis 2009 am CERN und damit der eigentliche Vater des ATLAS-Detektors.
Peter Higgs (Mitte) besucht im April 2008 das ATLAS-Experiment am CERN, begleitet vom Berner Physiker Peter Jenni (links). Jenni war ATLAS-Sprecher von 1995 bis 2009 am CERN und damit der eigentliche Vater des ATLAS-Detektors.

Musikliebhaber Higgs lebt heute zurückgezogen in einem viktorianischen Anwesen, der Rummel um seine Person scheint ihn eher zu genieren als zu freuen. Auf die Frage, ob er geglaubt habe, dass das Higgs-Teilchen zu seiner Lebzeit gefunden werde, sagte er Anfang Juli 2012: „Anfänglich hielt ich es für unmöglich. Doch nach und nach wurde diese Erwartung realistischer.“ Als Higgs 1964 den Aufsatz, in dem er das Higgs erstmals beschrieb, in einem Fachblatt publizieren wollte, lehnte dieses zunächst ab. Erst in einer zweiten Fassung wurde der Aufsatz publiziert. Zur Ablehnung sagte Higgs später dem „Spiegel“: „Die fanden, das habe nichts mit Physik zu tun.“