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Pilotprogramm Anpassung an den Klimawandel

ProClim Flash 68

Wie kann man vor Ort Klimarisiken reduzieren, Chancen nutzen oder die Anpassungsfähigkeit steigern? Die Wissenschaft spielte bei der Umsetzung vorbildhafter Projekte in der Praxis eine wichtige Rolle.

ProClim Flash 68: Pilotprogramm Anpassung an den Klimawandel
Bild: ProClim

Wirft man einen Blick auf den Einbezug der Wissenschaft in den 31 umgesetzten Projekten des Pilotprogramms, zeigt sich ein sehr vielfältiges Bild. Einige Studien waren fast gänzlich in der Forschung angesiedelt und andere hatten nur am Rande mit der Wissenschaft zu tun. In den meisten Projekten jedoch arbeiteten Forschung und Praxis Hand in Hand. So profitierten die Projekte vom wissenschaftlichen Fundament und die Forschung davon, dass ihre Resultate den direkten Weg in die Praxis fanden. Das Verknüpfen von unterschiedlichsten Kompetenzen und Erfahrungen war insbesondere für die Lösung komplexer Fragen im Anpassungsbereich sehr nützlich.

Zwei Welten treffen aufeinander

Die unterschiedlichen Bedürfnisse von Wissenschaft und Praxis in den transdisziplinären Projekten waren eine Herausforderung. Jürg Fuhrer, ehemaliger Forscher an der Agroscope, beschrieb die Situation bei der Zusammenarbeit in einem Interview für den ProClim Flash 2016 sehr treffend: «Es hat eine überwiegend positive Seite, dass man wissenschaftliche Vorleistungen nutzen konnte, um praktische Probleme anzugehen. Die schwierigere Seite ist, dass sich der Forscher zurücknehmen muss und sehr viele wissenschaftliche Ansprüche in einem so praxisorientierten Projekt nicht berücksichtigt werden können. Man musste sich auf einfache Lösungen konzentrieren und konnte nicht alle Tests durchführen, die man gerne gemacht hätte.» Peter Thomet, Präsident Pro Agricultura Seeland, beurteilt hingegen die wissenschaftliche Vertiefung im Projekt für die Praxis als weniger relevant. Es gehe eher darum, ob das erarbeitete Instrument in der landwirtschaftlichen Praxis auch gebraucht werde.

Vernetzt mit der Wissenschaft

Trotz den erwähnten Unterschieden erwiesen sich die neu entstandenen, oft Disziplinen übergreifenden Kontakte zwischen den unterschiedlichsten Beteiligten aus Behörden, Praxis und Forschung im Pilotprogramm als besonders wertvoll. ProClim unterstützte diese Vernetzung auf den verschiedensten Ebenen in seiner Funktion als wissenschaftliche Begleitung. Einigen Praxisvertreterinnen und -vertretern war es möglich, im Pilotprogramm vertieften Kontakt zur Wissenschaft aufzubauen. Ein erfolgreiches Beispiel für diesen Austausch war der Workshop zu Klimaszenarien und deren Anwendung an der MeteoSchweiz im Herbst 2014. Hier diskutierten die Projektbeteiligten mit Expertinnen und Experten aus der Wissenschaft unter anderem Fragen zu Extremereignissen oder zum Umgang mit Unsicherheiten. Am Treffen – und in der Zusammenarbeit danach – mussten verschiedene Hürden überwunden werden. Für die Forschenden ging es darum, komplexe Sachverhalte einfach und verständlich darzustellen. Bei den Praktikerinnen und Praktikern zeigte sich, dass der Umgang mit Szenarien und den langen Zeithorizonten oft Mühe bereitet. Die meist komplexen Problemstellungen erforderten zudem fachlich breit angelegte Betrachtungsweisen.

Wie geht es weiter?

Es ist eine grosse Herausforderung des Pilotprogramms mit seiner relativ kurzen Laufzeit (2014–2016) eine Kontinuität und damit eine nachhaltige Wirkung zu erzielen. Das entstandene Netzwerk sollte gepflegt und weitergeführt, Ergebnisse der Projekte auf andere Gebiete übertragen werden. Hier kann das Folgeprogramm unterstützend wirken. Mit einem neuen Projektaufruf im 2018 geht das Pilotprogramm in eine zweite Phase. Die Umsetzung erfolgt von 2019 bis 2021 und die Ergebnisse werden in der Schlussphase 2022 kommuniziert.

Autoren: Gabriele Müller-Ferch

Kategorien

  • Anpassung an die Klimaänderung

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Abteilung Klima
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