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Wo Hochwasser am meisten Schäden anrichten

Interaktive Karte unter www.hochwasserrisiko.ch

Wie viele Gebäude sind überschwemmungsgefährdet und wie viele Personen leben dort? Wie hoch ist der Wert aller gefährdeten Gebäude? Das Mobiliar Lab für Naturrisiken des Oeschger-Zentrums für Klimaforschung der Universität Bern stellt mit einem Webtool interaktive Karten zur Verfügung wo die Gefährdung der Bevölkerung und Gebäude pro Gemeinde, Bezirk und Kanton angezeigt werden können.

Hochwasser Neuenburgersee vom Mai 2015, Hafen Chevroux, Westdamm
Bild: B. Schädler

Die Forscherinnen und Forscher haben basierend auf den kantonalen Gefahrenkarten berechnet, wie viele Gebäude und Personen sich in hochwassergefährdeten Gebieten befinden: Bezogen auf die ganze Schweiz sind es 270’000 Gebäude mit einem Neuwert von insgesamt 480 Milliarden Franken – und bewohnt werden sie von gut 1.1 Millionen Personen.

Dabei fällt auf, dass das Wallis, Nidwalden, das St. Galler Rheintal und die Region Burgdorf besonders exponiert sind. Hier gibt es viele Gemeinden, in denen mehr als 80 Prozent der Gebäude gefährdet sind. Betrachtet man den Anteil der Bevölkerung einer Region, die in einem überschwemmungsgefährdeten Gebiet wohnt, stechen zusätzlich die Region Interlaken/Meiringen, das Glarnerland und das Sarganserland als besonders gefährdet ins Auge.

Ein etwas anderes Bild ergibt sich, wenn die Exponierung in absoluten Werten verglichen wird: Klar an der Spitze steht dabei die Stadt Zürich. Hier befinden sich fast 4 000 Gebäude, in denen knapp 80 000 Personen zuhause sind, in gefährdeten Gebieten. Aber auch in den Städten St. Gallen, Sion, Winterthur, Luzern und Biel leben tausende Menschen in Überschwemmungsgebieten. Der Wert der exponierten Gebäude beträgt in jeder dieser Städte mehrere Milliarden Franken.

Während in vielen Gemeinden im Alpenbogen ein grosser Anteil der Bevölkerung und Gebäude überschwemmungsgefährdet ist, werden die grössten Hochwasserschäden dort verursacht, wo hohe Werte konzentriert sind – nämlich in den Städten.

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