Die Gneise von Ausserbinn

Das Bild zeigt einen typischen Bändergneis von Ausserbinn. In einem dunklen Glimmer-reichen Gestein befinden sich helle granitische Lagen. Dieses Ineinander von einmal aufgeschmolzenen Granitlagen zwischen nicht geschmolzenen Bändern nennt der Geologe Migmatit (griech. Mischgestein). Was hier im cm-Massstab beobachtbar ist, zeigt sich ebenso im km-Massstab auf der geologische Karte der Gottharddecke, die rund um Ausserbinn beobachtet werden kann. Ihre Geschichte reicht zurück in die Anfänge des Erdaltertums vor 500 Millionen Jahren. Damals entstanden grosse Teile des europäischen Kontinents durch eine Art der Gebirgsbildung, die es heute nicht mehr gibt. Die Ausserbinner Gneise sind sozusagen ein Fossil einer längst ausgestorbenen Art von Gebirge.

Der Autor gibt einen Einblick in seine Forschungsarbeiten zur cenerischen Gebirgsbildung. Dabei rekonstruiert er die Ceneriden, ein über 2500 km langer Vulkangürtel, der von Rumänien über Ausserbinn bis nach Spanien reichte.

Dr. Roger Zurbriggen, Geologe, Neuenkirch