Die Plattform vereint Forschende von 18 Schweizer Fachgesellschaften aus der Biologie und tauscht sich mit den internationalen Unionen aus. Sie engagiert sich für die Vernetzung zwischen den verschiedenen Fachbereichen und für den wissenschaftlichen Nachwuchs. Sie fördert den Dialog mit Gesellschaft und Politik und vermittelt unabhängiges Fachwissen.mehr

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Darwin '09

Nähern Sie sich Darwin: Das war das Jubiläumsjahr 2009

2009 war es 200 Jahre her, seit Charles Darwin geboren wurde und genau 150 Jahre seit er sein bahnbrechendes Manuskript «On the Origin of Species» veröffentlichte. Grund genug, den Begründer der modernen Biologie und die Auswirkungen seiner Evolutionstheorie im Jahre 2009 etwas genauer unter die Lupe zu nehmen.

Wer war Darwin? Wie kam er auf die Idee, dass sich Arten wandeln können? Und welche Auswirkungen hat seine Evolutionstheorie für die Gesellschaft bis heute?

Zu all diesen Fragen fanden das ganze Jahr über verschiedenste Veranstaltungen statt, welche die Plattform Biologie in der Drehscheibe Darwin 09 sammelte und als Veranstaltungskalender veröffentlichte.

Die Plattform Biologie hat zudem im September 2009 das interdisziplinäre Fachsymposium Darwin in Science and Society durchgeführt und in Co-Produktion mit FRXPROD und der Imprimerie Basel Theaterstücke über Darwin realisiert.

Mehr über Charles Darwin


Darwin theatre

Charles Darwin auf der Bühne

200 Jahre nach Darwins Geburt wagen Wissenschaft und Theater ein einzigartiges Experiment: Die Plattform Biologie der Akademie der Naturwissenschaften Schweiz (SCNAT) hat eigens dafür zwei Theaterstücke schreiben lassen. Das erste Stück, Darwins Beichte, setzt die Zuschauer in die Vertrautheit einer Theaterprobe, das zweite Stück, Darwin schliesst ab mit den Rankenfüssern, hält dem Publikum eine Rolle zu. Die Schreibweisen sind verschieden, die eine männlich, die andere weiblich. Auch die Tonalitäten sind verschieden. Im ersten Stück provozieren sich die fiktiven Personen und die Schauspieler, im zweiten Stück entschleiern und bekennen sie sich. Dennoch sind beide Texte unter den gleichen Bedingungen entstanden nämlich einer eintägigen Diskussion zwischen den AutorInnen und den WissenschaftlerInnen der SCNAT.

Videoaufnahme des Theaterstücks "Darwins Beichte"
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Videoaufnahme des Theaterstücks "Darwin schliesst ab mit den Rankenfüssern"
Mehr zum Theaterstück "Darwin schliesst ab mit den Rankenfüssern"


Darwin en finit avec les Cirripèdes 1
Bild: E. Karrer, SCNAT

Darwin in Science and Society

Natur- und Geisteswissenschaften zusammenbringen: Dieses ehrgeizige Unterfangen hat ein interdisziplinäres Symposium der akademien-schweiz, organisiert durch SCNAT und SAGW, unternommen. Anlass war die Veröffentlichung von «On the origin of species» vor 150 Jahren und der 200jährige Geburtstag seines Autors Charles Darwin.

Mehr zum interdisziplinären Symposium Darwin in Science and Society


Darwin Web

Drehscheibe Darwin 09

Verschiedene Organisationen und Institutionen planten zum Jubiläumsjahr Veranstaltungen. Um eine Koordination dieser Veranstaltungen zu erleichtern, betrieb die Plattform Biologie die Drehscheibe Darwin 09.

Mehr zur Drehscheibe Darwin 09


charles darwin wissenschaftler evolution
Bild: Prisma RF

Wer war Charles Darwin?

Im englischen Shrewsbury geboren, studierte der junge Charles Robert erst Medizin in Edinburgh, dann Theologie in Cambrigde – wobei ihn dabei vor allem die Naturgeschichte interessierte.

Kurz nach Studienabschluss vermittelte ihm sein Cambridger Botaniklehrer das Angebot, als zahlender Gast des Kapitäns an einer Vermessungsreise teilzunehmen. Im Dezember 1831 stach die Beagle in See und bot Darwin die einzigartige Gelegenheit, während fünf Jahren rund um die Welt wissenschaftliche Beobachtungen zu machen. Nach seiner Rückkehr als gefeierter Sammler und Weltreisender befasste er sich Schritt für Schritt mit den Mechanismen des Artwandels. Nach langem Zögern publizierte er erst 1859 sein Manuskript unter dem Titel « On the origin of species».

Darwin vertrat darin vier Hypothesen, auf denen seine Evolutionstheorie aufgebaut ist:

Die Welt ist nicht stabil, sondern unterliegt einem stetigen Veränderungsprozess
​Alle Organismen stammen von gemeinsamen Vorfahren ab.
Die Evolution erfolgt allmählich durch Varietätsbildung und anschliessende Selektion.
Individuen, welche am besten angepasst sind, zeugen am meisten Nachkommen, wodurch schlechter Angepasste verdrängt werden.

Die Idee des Artenwandels war Mitte des 19. Jahrhunderts nicht neu, doch Darwins Selektionsprinzip hatte eine beträchtliche wissenschaftliche und sozialpolitische Sprengkraft. Nur langsam konnte sich sein Modell durchsetzen. Der endgültige Durchbruch gelang erst gegen die Mitte des 20. Jahrhunderts dank Genetik und Populationsforschung.

Charles Darwin starb am 19. April 1882