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Vesalius '14

Porträt von Vesalius aus seiner "De humani corporis fabrica"
Bild: Jan Stephan van Calcar, http://commons.wikimedia.org

500 Jahre Geschichte der Anatomie von Andreas Vesalius bis heute

Anlässlich des Gedenkens an den 500. Geburtstag von Andreas Vesalius im Jahr 2014 organisierte die Plattform Biologie eine Wanderausstellung und weitere Aktivitäten

Wir vergessen zuweilen, dass wir Erben von Menschen sind, die wir gar nicht oder kaum kennen, wie zum Beispiel Andreas Vesalius, Arzt und Anatom aus dem 16. Jahrhundert. Geprägt durch Weltentdeckungen und Erforschungen des menschlichen Körpers entstand damals unsere heutige Idee und Konzeption vom menschlichen Körper.

Der hervorragende Arzt und Anatom Andreas Vesalius hat eine beeindruckende Entwicklung des Wissens um den menschlichen Körper möglich gemacht. Sein grosses Werk De humani corporis fabrica wurde 1543 in Basel veröffentlicht, ein unglaublich wichtiger Moment in der Geschichte der Medizin und im weiteren Sinne auch für das Bild vom Menschen. Dieses Werk führte eine lange Tradition weiter, die hauptsächlich von Galenos, einem Arzt aus dem antiken Griechenland, geprägt war, es lenkte diese Tradition aber auch in eine neue Richtung.

Das in mehrerlei Hinsicht prachtvolle Lehrbuch lieferte eine Beschreibung des menschlichen Körpers auf der Basis minutiöser Beobachtungen, die noch heute unsere Vorstellung und Wahrnehmung prägt. Die heutigen medizinischen Abbildungstechniken haben ihren Ursprung in der Sektionspraxis, in der Beobachtung und bildlichen Umsetzung des menschlichen Körpers.

Vesalius geniesst zwar weltweit Ruhm und Anerkennung, in der Schweiz hat er aber einen ganz besonderen Stellenwert. Im Jahre 1543 sezierte er in Basel öffentlich die Leiche von Jakob Karrer von Gebweiler, einem Mörder von trauriger Berühmtheit. Heute ist sein Skelett, die einzige noch erhaltene Präparation von Vesalius, im Anatomischen Museum Basel ausgestellt.


Anatomie - Körperbilder von Vesal bis zur virtuellen Realität

Wanderausstellung

Anatomie - Körperbilder von Vesal bis zur virtuellen Realität
Kulturama Museum des Menschen, Zürich

Dem Körper auf der Spur. Von Andreas Vesal bis heute - 500 Jahre
Anatomisches Museum der Universität Basel

Anatomies. De Vésale au virtuel
Musée de la main, Lausanne


RENCONTRE une soirée avec ANDRE VESALE

Theaterstück

RENCONTRE - Ein Theaterstück über den Anatomen Andreas Vesalius

Text und Regie François Rochaix
mit Daniel Ludwig (Andreas Vesalius) und Isabelle Bosson (Alberta)
Musik von Guy Bovet


Anatomien. Von Vesaliuss zum virtuellen Körper

Publikation

Anatomien: Von Vesalius zum virtuellen Körper

Leitung Prof. Vincent Barras

Till Schaap Edition GmbH, Bern (deutsche Ausgabe) und Editions BHMS, Lausanne, 2014 (französische Ausgabe)

Medizin- und Kunsthistoriker, Soziologen, Ärzte und Anatomen legen darin ihre Ansichten über die Darstellungen des Körpers innerhalb der westlichen Kultur dar, von antiken Gravuren über die technisch höchstentwickelten medizinischen Bildherstellungsverfahren bis hin zu virtuellen Autopsien.