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Biogeo­chemischer Cocktail Piora: Umwelt­mikro­biologie in den Alpen!

In der Summer School 2018 teilten Forschende ihre Beobachtungstechniken und ihre Begeisterung für die Biodiversität der alpinen Mikroorganismen sowie für die Biogeochemie von alpinen Habitaten. 20 Schülerinnen und Schüler aus allen Regionen der Schweiz verbrachten eine Woche im August im Centro Biologia Alpina am Lago di Cadagno.

Summer School
Radiobeitrag Summer School 2018

Biogeochemischer Cocktail Piora, was ist das wohl? In der Ausschreibung der Summer School habe ich erfahren, dass Piora ein ganz spezieller Ort ist - der Cadagnosee ist mit seinen verschieden Wasserschichten ein einzigartiges Habitat für Mikroorganismen. Ich habe mich sofort für die Teilnahme beworben.

Summer School 2018 - Tag 1
Bild: Samer Angelone

Tag 1
Am ersten Tag haben sich alle Teilnehmenden, die aus der ganzen Schweiz anreisten, in Airolo getroffen. Die Forschenden, die uns durch die Woche begleiten, warten schon auf uns. Zuammen fahren wir zum Ritom See und starten das Abenteuer. Heute betrachten wir das "Grosse": die Landschaft, die Steine, Tiere und Pflanzen. Später in der Woche werden wir in die Welt des "Kleinen", also der Mikroben, des Planktons und der Flechten eintauchen.

Summer School 2018 - Tag 2
Bild: Mauro Tonolla

Tag 2
Am ersten Morgen erwache ich in dieser unglaublichen Gegend, rundherum Berge und ganz in der Nähe der See Cadagno, dessen Tiefen wir heute Morgen erkunden. Ich bin gespannt zu erfahren, was es mit dieser Schichtung des Sees auf sich hat.
Auf einem Floss nehmen wir aus verschiedenen Tiefen des Sees Wasserproben, um sie am Nachmittag unter dem Mikroskop zu analysieren. Der See ist schon sehr spezielle, das Wasser in 13 Metern Tiefe ist ganz purpurrot. Dort leben Schwefelbakterien, deren Pigmente das grüne Licht absorbieren. Diese Bakterien ernähren sich von Schwefelwasserstoff und bilden so eine Barriere zwischen der unteren und der oberen Wasserschicht.

Summer School 2018 - Tag 3
Bild: Andreas Bruder

Tag 3
Heute lüften wir das Geheimnis der Organismen, die in verschiedenen Farben auf Felsen und Steinen oder auf totem und lebendem Holz wachsen. Es sind Flechten, eigentlich 2 Organismen, eine Alge und ein Pilz, die in Symbiose leben. Die verschiedenen Arten wachsen auf unterschiedlichen Oberflächen: Kalkgestein, Silikat, Holz, etc. Sie können so als Bioindikatoren gebraucht werden, das heisst, sie zeigen uns, welche Bedingungen an einem Ort vorherrechen.

Summer School 2018 - Tag 4
Bild: Patrick Linder

Tag 4
Heute morgen gehen wir ins Hochmoor und erforschen Bakterienteppiche. Das sind komplexe Ablagerungen, die aus übereinanderliegenden Schichten von Bakterien bestehen. Bis etwa vor 600 Millionen Jahren war das die am verbreitetste Lebensform auf der Erde.
Am Nachmittag analysieren wir im Labor unter dem Mikroskop die verschiedenen Planktonarten, die wir in der obersten Schicht des Sees gesammelt haben. Wunderschön und faszinierend was man unter dem Mikroskop alles sehen kann!

Summer School 2018: Biogeochemischer Cocktail Piora: Umweltmikrobiologie in den Alpen!
Biogeochemischer Cocktail_1
Bild: Samer Angelone

Ich möchte mich bei SCNAT für diese grossartige Gelegenheit bedanken. Ich habe in dieser Woche viel über das Pioratal und wissenschaftliches Arbeiten gelernt.


Biogeochemischer Cocktail_2
Bild: Samer Angelone

Je voudrais juste dire merci à tous les spécialistes qui nous ont partagé leur passion et tout cet intérêt qu’ils ont éveillé.


Biogeochemischer Cocktail_3
Bild: Samer Angelone

Merci beaucoup pour votre enthousiaste