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Bild: Manu Friedrich

Schweine resistent gegen PRRS-Virus - dank CRISPR

Forscher der Universität Missouri haben mit der Genom-Editiermethode CRISPR bei Schweinen ein Protein auf der Zelloberfläche entfernt, das dem Virus als Eingangspforte dient. Dadurch wurden die Schweine komplett immun gegen die Krankheit.

Ferkel

PRRS (Abkürzung für "Reproductive and Respiratory Syndrome", auf Deutsch "Reproduktions- und Atemwegssyndrom der Schweine") ist die ökonomisch bedeutsamste Schweinekrankheit Nordamerikas, Europas und Asiens. Die Infektion kann Fruchtbarkeitsstörungen, Aborte, Geburten lebensschwacher Ferkel und respiratorische Symptome verursache und ist in der Schweiz eine meldepflichtige Tierseuche.

Da es bis heute keine Impfstoffe oder Heilungsmethode gegen die Krankheit gibt, haben die Forscher von der Universität Missouri einen anderen Weg gewählt: Genom-Editierung mit der relativ neuen Methode CRISPR. Damit lassen sich mit höchster Präzision Änderungen am Genom vornehmen. Da bekannt ist, dass das Virus ein bestimmtes Protein auf der Zelloberfläche der Schweine als Andockstelle benutzt um in die Zelle zu gelangen, haben die Forscher drei Ferkel gezüchtet, denen dieses Protein fehlt.

Für den Versuch wurden die drei Scheine zusammen mit sieben normalen Ferkeln gemeinsam in einem Stall gehalten und mit dem PRRS-Virus infiziert. Während die normalen Ferkel bereits nach fünf Tagen Krankheitssymptome zeigten, blieben die drei veränderten Tiere über die ganze Versuchsdauer von 35 Tagen quietschfidel. In Nachuntersuchungen stellten die Forscher fest, dass die drei Ferkel keine Antikörper gegen das Virus entwickelt hatten. Das beweist, dass es den Viren komplett unmöglich war in die Zellen der Schweine einzudringen.

Die veränderten Schweine besitzen keine fremde DNA, die Veränderung ist analog zu einer Mutation, wie sie theoretisch auch natürlich auftreten könnte. Das Beispiel zeigt eindrücklich, welches Potential die neuen Genom-Editiermethoden besitzen.

Bild: Nic Benner, University of Missouri.

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