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Bild: Manu Friedrich

20 Jahre Gentech-Pflanzen - ISAAA Special Report für 2015

Die ISAAA (International Service for the Acquisition of Agri-Biotech Applications) veröffentlicht jährlich einen Bericht über den weltweiten Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen. Die kürzlich veröffentlichte Ausgabe für 2015 berichtet über den Anbau im 20. Jahr, blickt zurück auf die Vergangenheit und in die Zukunft.

Junge Sojapflanzen wachsen in einem ungepflügten Feld.
Bild: Tim McCabe, USDA Natural Resources Conservation Service (NRCS Photo Gallery)

Seit 20 Jahren werden gentechnisch veränderte (GV) Pflanzen kommerziell angebaut. In diesem Zeitraum hat sich die Anbaufläche mehr als verhundertfacht. Während der 20 Jahre wurden Gentech-Pflanzen auf einer kumulierten Fläche von zwei Milliarden Hektaren angebaut und brachten den Landwirten ökonomische Vorteile von über 150 Milliarden US Dollar, wie die ISAAA berichtet.

Oft wird moniert, dass GV Saatgut in erster Linie in der intensiven, industriellen Landwirtschaft eingesetzt wird. Tatsächlich sind aber 90% der Landwirte, die GV Saatgut verwenden, Kleinbauern in Schwellen- und Entwicklungsländern. Seit 2012 ist auch die Anbaufläche in diesen Ländern insgesamt grösser als in den Industrienationen (nämlich 14.5 Millionen Hektaren oder 54%).

Erstmals seit 1996 gab es aber einen leichten Rückgang der globalen Anbaufläche mit GV Saatgut im Vergleich zum Vorjahr (-1%). Als Hauptursache gibt ISAAA den allgemeinen Rückgang an landwirtschaftlich genutzter Fläche im Zusammenhang mit niedrigen Preisen bei den mengenmässig wichtigsten Kulturpflanzen.

Auch nach 20 Jahren gibt es immer noch Nova. So kam in den USA mit schnell wachsendem GV Lachs erstmals ein als Lebensmittel zugelassenes GV Tier auf den Markt und in Vietnam wurden erstmals kommerziell GV Pflanzen (Mais mit Insekten- und Herbizidresistenz) angebaut.

Für die Zukunft sieht die ISAAA eine Diversifizierung bei der Palette an GV Pflanzen und Sorten. Aktuell werden mehr als 85 potentielle neue Produkte im Feld getestet, darunter trockentoleranter Mais für Afrika, Golden Reis für Asien, Nährstoff-angereicherte Bananen und Insekten Resistente Augenbohnen für Afrika. Auch dürften die ersten mit CRISPR-Technologie entwickelten Sorten bald Marktreife erreichen.

Weitere Infos auf der ISAAA-Seite (Link unten).
Bild: Tim McCabe, USDA Natural Resources Conservation Service (NRCS Photo Gallery).

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