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2002 – Irène Küpfer

«Die regionalwirtschaftliche Bedeutung des Nationalparktourismus untersucht am Beispiel des Schweizerischen Nationalparks»

Irène Küpfer Harb, geboren 1968 und wohnhaft in Winterthur hat ihre Arbeit als Assistentin unter der Leitung von Prof. H. Elsasser am Geographischen Institut der Universität Zürich gemacht. Seit Februar letztes Jahres ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin bei der Umweltschutzfachstelle der Stadt Zürich.

Schläfli Kupfer 2002

(Laudatio von Daniel Chérix, Jury-Mitglied)

In jeder Sekunde wird in der Schweiz ein Quadratmeter Boden verbaut. Diese traurige Wirklichkeit ist der Ausgangspunkt der Arbeit von Irène Küpfer, welche die wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus, die durch den Nationalpark erzeugt wird, zum Thema hat.
Heute gibt es in der Schweiz nur einen einzigen und einmaligen Nationalpark, selbst wenn sich mehrere Projekte am Horizont abzeichnen. Irène Küpfer hat also im Engadin ihre Studie durchgeführt und mehrere grundlegende Fragen zur regionalwirtschaftlichen Bedeutung des Tourismus, bewirkt durch den Schweizer Nationalpark, untersucht.


Die Originalität der Arbeit beruht hauptsächlich auf der Tatsache, dass keine Studie dieser Art besteht, zumindest im Alpenraum. Mittels Befragungen und verschiedenen Analysen belegt die Autorin, dass der Tourismus durch den Nationalpark ungefähr ein Viertel des in der Region erzeugten Mehrwerts durch den Sommertourismus generiert. Das hebt deutlich hervor, wie wichtig der Schweizer Nationalpark für das Tourismusangebot einer Bergregion ist. Selbst wenn der Nationalpark nicht die einzige Attraktion der Region ist, trägt er wesentlich zu ihrer Identität bei. Das Interesse einer solchen Studie überschreitet bei weitem den Rahmen der untersuchten Region und bringt Erkenntnisse, welche für die Organisatoren zukünftiger nationaler oder regionaler Parks bei der Gestaltung von Infrastrukturen für den Toursimus extrem nützlich sein werden.

Es wird besonders hervorgehoben, dass diese Arbeit alle Aspekte der Ausschreibung, den Menschen, das Gebirge und die Umwelt behandelt. Die Jury stellt fest, dass noch zu oft in unserer Gesellschaft der soziale Aspekt der Umwelt, ob alpin oder anders, vernachlässigt wird. Die brillante Integration dieser Aspekte durch die Preisträgerin wird von der Jury speziell hervorgehoben.

Schliesslich teilt sie mit, dass der Ausschuss für Forschungsarbeiten des Schweizer Nationalparks dieses Forschungsprojekt unterstützt hat und legt fest, dass die Arbeit in der Zeitschrift "Nationalpark-Forschung in der Schweiz" Nr. 90:1-140, Zernez, 2000 veröffentlicht worden ist.

Jury Prix Schläfli 2002

Die diesjährige Jury unter dem Präsidium der SANW-Sektion Umwelt und Geographie und Michel Monbaron, Professor am Institut für Geographie der Universität Freiburg, war folgendermassen zusammengesetzt:

Professor Daniel Cherix (Präsident der Nationalpark Kommission, Zoologisches Museum, Lausanne)
Dr. Andreas Fischlin (Systemökologie ETH Zürich)
Dr. Otto Smrekar (Redaktion Gaia, Basel)
Dr. Daniel Vonder Mühll (Präsident Fachgesellschaft Geomorphologie, Leiter Forschung, Universität Basel)

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