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Regeln für multinationale Unternehmen: Handlungsspielraum der Schweiz könnte schwinden

Die Schweiz habe jetzt die Chance, selbständig die ansässigen multinationalen Unternehmen zu angemessener Sorgfalt zu verpflichten, solange transnationale Regelwerke noch kaum etabliert seien, folgern Alex Gertschen und Elisabeth Bürgi Bonanomi, beide Universität Bern, in ihrer historischen und rechtlichen Analyse. Der Druck, mit transnationalen Regeln die Weltwirtschaft gerechter und nachhaltiger zu machen, werde eher zunehmen, argumentieren die AutorInnen im neuen Faktenblatt der Akademie der Naturwissenschaften.

Globaler Handel und die Schweiz
Bild: Simone Kummer

In der Schweiz haben viele multinationale Unternehmen ihren Sitz. Auf mehr als 1200 Milliarden Franken wird die von der Schweiz aus kontrollierte Investitionssumme geschätzt. Die Schweiz werde tendenziell häufiger und härter mit Fragen der Regelung internationaler Unternehmenstätigkeit konfrontiert werden, schreiben die AutorInnen im Faktenblatt «Kleiner Staat, grosse Unternehmen. Regeln für die wirtschaftliche Globalisierung und die Rolle der Schweiz».

Das Recht bietet dabei durchaus Handlungsperspektiven. So würden präzisere Haftungsregeln eine Präventivwirkung entfalten und der erleichterte Zugang zu Gerichten im Sitzstaat fördere die Rechtsanwendung und ermögliche Geschädigten Wiedergutmachung zu erlangen. Auch in weiteren Rechtsgebieten sind griffige Regelungen möglich. Da die Umsetzung transnationaler Regelwerke im Bereich der Unternehmensverantwortung noch wenig etabliert sei, habe die Schweiz die Chance, das Konzept der angemessenen Sorgfalt selbständig anzuwenden und zu tragfähigen Lösungen zu kommen, schreiben die AutorInnen.

Grundsätzlich komme eine transnationale Gouvernanz, die den globalen Markt gemäss westlichen Vorstellungen legitimiert, der Schweiz zugute, schreiben die AutorInnen. Als kleines Land mit globaler Wirtschaftsmacht könne die Schweiz einen wichtigen Beitrag zum Aufbau einer solchen Gouvernanz leisten.

Das Faktenblatt wurde unter Federführung der Kommission für Forschungspartnerschaften mit Entwicklungsländern vom Historiker Alex Gertschen von der Universität Bern und der Rechtswissenschaftlerin Elisabeth Bürgi Bonanomi vom Centre for Development and Environment der Universität Bern erarbeitet und von zahlreichen Expertinnen und Experten begutachtet.

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Dr. Fabian Käser
SCNAT
Kommission für Forschungspartnerschaften mit Entwicklungsländern (KFPE)
Haus der Akademien
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