Mikrokunststoffe in Natur und Gesellschaft: eine Wissenschaftliche Perspektive
Mikro- und Nano-Kunststoffe stellen derzeit kein verbreitetes Risiko für Mensch und Umwelt dar, aber die Situation könnte sich bei anhaltender Verschmutzung ändern. Zu diesem Ergebnis kommt ein Bericht führender wissenschaftlicher Expertinnen und Experten in einem interdisziplinären Projekt europäischer Akademien.
Die Wissenschafterinnen untersuchten, was über Mikro- und Nanoplastiken, d.h. winzige Partikel kleiner als 5 mm, in Natur und Gesellschaft bekannt ist, was teilweise und was nicht. Ihr Bericht legt nahe, dass Mikro-Kunststoffe aufgrund ihrer Konzentration in der Umwelt und in Teilen der menschlichen Ernährung keinen Schaden anrichten. Weniger sicher sind hingegen die Auswirkungen von Nano-Kunststoffen, die nur schwer messbar sind.
Der Bericht liefert Erkenntnisse zur Unterstützung politischer Entscheidungen der Europäischen Kommission und wird höchstwahrscheinlich auch Beachtung finden bei einem Treffen der wissenschaftlichen Chefberater mit Regierungsvertretern der G-7-Staaten in Kanada. Dem Thema wird auch ein Teil der Generalversammlung der All European Academies (ALLEA) gewidmet sein, die am 9. Mai von den Akademien der Wissenschaften Schweiz in Bern ausgerichtet wird.
Der Bericht wurde im Rahmen des Projekts SAPEA (Science Advice for Policy by European Academies) erstellt, zu dem die Akademien der Wissenschaften Schweiz beitragen. SAPEA bündelt Wissen und Expertise von über 100 Akademien, Jungen Akademien und Fachgesellschaften in mehr als 40 Ländern in ganz Europa. SAPEA ist Teil des Scientific Advice Mechanism, der der Europäischen Kommission unabhängige, interdisziplinäre und faktenbasierte wissenschaftliche Beratung zu politischen Fragen anbietet.
Ausgabe / Band: Evidence Review Report, 4
Seitenangabe: 173
Standard-Nummer: 10.26356/microplastics