Tierversuche, darf man das? Im Webportal geben Forscherinnen und Forscher der Gesellschaft für Versuchstierkunde Antworten aus ihrer Sicht auf häufig gestellte Fragen.

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Was passiert mit den Tieren, wenn der Versuch beendet ist?

Das hängt vom Versuch ab. Bei Nagerstudien müssen die Tiere in der Regel am Ende des Versuchs getötet werden, um zum Beispiel Organe untersuchen zu können. Dabei können aber unter Umständen mehrere Forschungsgruppen profitieren, indem Teile der Tiere, die in einem Versuch nicht Teil der Fragestellung sind, in einem anderen Versuch genutzt werden können. Sie werden also nicht ungenutzt entsorgt, wodurch für den anderen Versuch nicht zusätzliche Tiere benötigt werden. Um diesen Austausch zu ermöglichen, stehen institutsinterne Austauschsysteme zur Verfügung oder Forscher und Forscherinnen können institutsübergreifend auf Systeme zum Austausch von nicht verwendeten Organen oder Tieren zurückgreifen (z.b. Animatch).

Grössere Tiere wie Hunde werden, wenn möglich, in mehreren Versuchen eingesetzt, sofern diese nicht schwer belastend sind und die Tiere sich vollständig erholen können. Nicht mehr benötigte Versuchstiere können in der Aus- und Weiterbildung von Personen genutzt werden oder unter Umständen auch an private Besitzer vermittelt werden. Das gelingt mit grösseren Tieren generell relativ gut, aber auch Nagetiere finden so oft ein neues Zuhause. Manche Nager, die nicht mehr im Versuch benötigt werden, können auch getötet werden, um als Futtertiere an Zoos und Wildparks abgegeben zu werden. Patiententiere, die an Versuchen beteiligt waren, um z.B. die Effektivität neuer Behandlungsmethoden systematisch zu überprüfen gehen natürlich an ihre Besitzer zurück. Wildtiere werden nach Untersuchungen, die als Tierversuche gelten, normalerweise wieder in die Natur entlassen.