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Ablehnung der Grünen Gentechnik trifft Entwicklungsländer am meisten

Gemäss einer Studie der Information Technology & Innovation Foundation könnte die Ablehnung von Gentechnik zur Entwicklung neuer Sorten die ärmsten Länder der Welt bis 2050 bis zu 1.5 Billionen Dollar kosten. Die Studie dokumentiert, wie die Ablehnung von Gentechnik zur Verhinderung von Entwicklung und Armutsbekämpfung in diesen Ländern beiträgt.

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Bild: M. Bolliger

Die ablehnende Haltung gegen Gentechnik in der Landwirtschaft, die besonders in Europa gross ist, erschweren die Entwicklung und Freisetzung von gentechnisch veränderten (GV) Saatgut erheblich. Die Studie schätzt, dass Ländern mit tiefen Einkommen durch den Verzicht auf diese Techniken gleichzeitig auf ökonomische Vorteile verzichten, die bis 2015 bis zu 1.5 Billionen Dollar betragen können. Die Einbussen kommen einerseits durch geringere Erträge, andererseits höhere Lebensmittelpreise zustande.

Ein häufiges Argument der Kritiker ist, dass Gentechnik in erster Linie den Agrarkonzernen und Ländern mit intensiver Landwirtschaft nütze. Die Autoren kommen zum Schluss, dass ohne Einschränkungen der Technologie der Nutzen für Entwicklungsländer besonders gross sein könnte. GV Saatgut wäre für Bauern in Entwicklungsländern hilfreich, da sie sich dieses, im Gegensatz zu anderen Technologien wie moderne Maschinen, leisten können. Tatsächlich verwenden bereits heute mehr Bauern in Entwicklungsländern GV Saatgut als in Industrieländern.

Die Studie ist via unterstehendem Link verfügbar (in Englisch).

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