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Omics

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Damit alle Organe im menschlichen Körper ihre Aufgaben erfüllen können, müssen die Prozesse bis auf Ebene der Zellen und Moleküle störungsfrei ablaufen. Die dazu erforderliche Information ist in den Genen gespeichert. Diese werden in mRNA transkribiert, die mRNA wird in ein Protein übersetzt und die Proteine bestimmen, wie der Stoffwechsel abläuft und welche Stoffwechselprodukte hergestellt oder abgebaut werden. All diese Prozesse können reguliert werden, sei es im Hinblick auf den Zeitpunkt, auf die Geschwindigkeit oder auf die entstehende Menge Produkt, zum Beispiel die Menge an Protein, welche einen grossen Einfluss auf den Stoffwechsel haben kann. Der Begriff „Omics“ bezeichnet die Analyse dieser verschiedenen Komponenten auf einer globalen Ebene. Die Omics sind ein wichtiger Ansatzpunkt der personalisierten Gesundheit, denn durch diese Analysen entstehen grosse Mengen an Daten, die Rückschlüsse auf Krankheiten oder Prädispositionen zulassen.

Im Bereich der Genomics wird das gesamte Genom untersucht. Transcriptomics bezeichnen die Analyse von mRNA bzw. prüfen, wie stark die Gene in einem Gewebe exprimiert werden. In den Proteomics wird die Zusammensetzung von Proteinen in einem Gewebe untersucht und in den Metabolomics die Stoffwechselprodukte. Man kann aber auch noch einen Schritt weitergehen und das Mikrobiom untersuchen. Das heisst, es wird analysiert, welche Mikroorganismen den menschlichen Körper besiedeln, man spricht dann von Microbiomics.

Durch alle diese Messungen können Biomarker identifiziert werden, die einen Hinweis auf eine bestehende Krankheit geben oder auf die Veranlagung hindeuten, dass sich möglicherweise eine Krankheit entwickeln wird. Biomarker können also zum Beispiel eine Genmutation, bestimmte Stoffwechselprodukte oder das Vorkommen von veränderten Zellen in einem Gewebe sein.

September 2018


Literatur

Eckhardt A et al (2014) Personalisierte Medizin. Studie des Zentrums für Technologiefolgen-Abschätzung TA-SWISS. Zürich: vdf Hochschulverlag. Link