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Missbrauchspotential in der biologischen Forschung: ein Grund zur Sorge?
Zusammenfassung eines Symposiums vom 3. Februar 2017
Fälle von Biokriminalität haben statt gefunden. Doch sie waren bisher selten, geschahen weit weg und nutzten natürliche Krankheitserreger. Sind wir als Forschende also überhaupt betroffen?
Bild: A. Chiang (flickr)
Genome editing, Genomsynthese, biologische Bausteine, funktionserweiternde Experimente, Nanoträger: Forscherinnen und Forscher der Biowissenschaften entwickeln laufend neue Werkzeuge und Produkte, die einen enormen Beitrag zur Gesundheit und zum Wohl der Menschen leisten. Aber die gleichen Entdeckungen könnten, wenn sie missbräuchlich verwendet werden, auch zu grossem Schaden führen. Weltweit befassen sich Gesundheitsbehörden mit diesem sogenannten "Dual use Dilemma". Wenn wir als WissenschaftlerInnen die Behörden beraten müssten, wie würden wir antworten? Wie würden wir das Missbrauchpotential der biologischen Forschung angehen, so dass Biokriminalität verhindert werden kann, ohne aber gleichzeitig den Forschungsfortschritt zu bremsen?
Das Forum Genforschung hat die Teilnehmenden des LS2 Jahreskongresses sowie weitere Interessierte dazu eingeladen, dieser Frage nachzugehen. Cédric Invernizzi, Experte für Biosicherheit und Biowaffen am Labor Spiez, erklärte in seinem Einführungsreferat, warum die Bedenken bezüglich Missbrauch von biologischer Forschung in den letzten Jahren zugenommen haben und welche Massnahmen von Behörden aber auch der Wissenschaftscommunity selbst bereits implementiert worden sind. NachwuchforscherInnen aus unterschiedlichen Fachrichtungen diskutierten anschliessend auf dem Podium über ihr Verständnis von ethischer Arbeitsweise, die Bedeutung offener Kommunikation und den Unwägbarkeiten biologischer Forschung. Etwa 30 TeilnehmerInnen folgten der spannenden und unterhaltsamen Diskussion und brachten sich mit eigenen Beiträgen ein.
Eine Zusammenfassung der Diskussion finden Sie im verlinkten PDF.
Mit: Cédric Invernizzi (Bundesamt für Bevölkerungsschutz), Sebastian Wäscher (Universität Zürich), Michaela Egli (think tank reatch), Hulda Jonsdottir (Universität Bern), Devang Mehta (ETH Zürich) and Fanny Georgi (Universität Zürich)
Das Symposium wurde vom Bundesamt für Gesundheit unterstützt.