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HOTSPOT 45/22 Die Ökologische Infrastruktur planen

Der Biodiversitätsverlust in der Schweiz konnte bisher nicht gestoppt werden. Wertvolle Lebensräume verschwinden oder verlieren an Qualität, die Bestände zahlreicher Arten sinken und die genetische Vielfalt nimmt ab. Mit der Strategie Biodiversität Schweiz nahm sich der Bundesrat 2012 vor, das Naturkapital umfassend zu erhalten und zu fördern, indem wichtige und vernetzte Flächen für Lebensräume und Arten gesichert werden. Das Netzwerk erhielt den Namen «Ökologische Infrastruktur». Die aktuelle Ausgabe von HOTSPOT zeigt auf, wieso dieses Netzwerk unentbehrlich ist, welche Grundlagen bereits existieren und wie das Generationenwerk gelingen kann.

HOTSPOT 45/22: Die Ökologische Infrastruktur planen
Bild: Forum Biodiversität Schweiz

Infrastruktur? Da denkt man eher an Strassen und Stromleitungen als an Lebensräume für Pflanzen, Tiere, Pilze und Flechten. Man mag sich an diesem Begriff stören – zu technisch, zu sperrig, schwer kommunizierbar, abschreckend. Doch mit dem Wort «Infrastruktur» hat die Landesregierung deutlich gemacht: Wenn wir die Biodiversität und ihre Ökosystemleistungen erhalten wollen, reicht es nicht, ein paar Restflächen zu reservieren, auf die sonst niemand Anspruch erhebt. Vielmehr braucht es Investitionen in ausreichend grosse und vernetzte Gebiete mit hoher ökologischer Qualität in geeigneter Lage, im Wald genauso wie auf der landwirtschaftlichen Nutzfläche, im Siedlungsraum, in und entlang von Gewässern sowie in hochalpinen Lagen.

Zehn Jahre nach Verabschiedung der Strategie Biodiversität sind die Kantone nun daran, die Ökologische Infrastruktur zu planen. Doch sie sind nicht die einzigen, die am Generationenprojekt arbeiten. Forschungsinstitutionen und Datenzentren schaffen Grundlagen für die Planung, Umsetzung und Inwertsetzung. Zusätzlich zu den Kantonen werten auch Regionen, Pärke, Gemeinden, Städte, Naturschutzorganisationen, Firmen und Private in Zusammenarbeit mit Partnern Lebensräume auf und vernetzen sie. Damit daraus ein schweizweites, kohärentes und funktionierendes Netz von ökologisch wertvollen Gebieten entsteht, müssen die vielen Anstrengungen zusammenlaufen und sich gegenseitig ergänzen.

HOTSPOT ist die Zeitschrift des Forums Biodiversität Schweiz. Sie erscheint zweimal jährlich in Deutsch und Französisch, ist als PDF auf dieser Seite frei verfügbar oder kann auch kostenlos abonniert werden. Jede Ausgabe von HOTSPOT ist einem aktuellen Brennpunktthema gewidmet, zu dem Forschende und Fachleute aus der Praxis unterschiedliche Aspekte beleuchten.

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