Zugvögel
Das Reisen der Zugvögel ist den Tieren angeboren. Sie wissen, wann sie aufbrechen und wie weit sie in welcher Richtung fliegen müssen, um ihr Winterquartier zu erreichen. Sie besitzen eine angeborene Zugrichtung, die sie mit Hilfe von Sternen, Sonne und Erdmagnetfeld einhalten. Nur bei wenigen Arten folgen die Jungen ihren Eltern oder erfahrenen Artgenossen. Die jungen Tiere brechen bei ihrer ersten Reise jeweils in unbekanntes Terrain auf.
Gerade auf Langstreckenflügen folgen die Tiere gerne markanten geographischen Leitlinien, wie etwa Flüssen, Gebirgsketten und Küsten. Unerfahrene Jungvögel, die nicht von älteren Tieren begleitet werden, fliegen bei ihrem ersten Zug einfach eine genetisch vorgegebene Zeitspanne in eine genetisch vorgegebene Richtung. Erfahrene Vögel peilen dagegen geziehlt günstige Rastplätze an auf ihrer Reise.
Teilzieher
Einige der mitteleuropäischen Vögel sind Teilzieher. Das heisst, ein Teil der Population zieht im Winter in den Süden, der andere Teil bleibt an Ort. Es kommt sogar vor, dass innerhalb derselben Brut ein Teil der Geschwister Zug- der andere Teil Standvögel sind. Die Eltern haben dann unterschiedliches Erbgut an die jungen mitgegeben.
Bei einem strengen Winter sind die ziehenden Artgenossen im Vorteil, während viele Standvögel nicht überleben. Wenn der Winter hingegen mild ist, überleben die Standvögel besser und besetzen die besten Territorien vor Ankunft der Zugvögel.
Typische Teilzieher sind etwa die Amsel, die Mönchsgrasmücke, das Rotkehlchen oder der Buchfink.