Pizolgletscher: Massenbilanz
Der Pizolgletscher ist ein kleiner Rest eines Kargletschers, kurz vor dem vollständigen Abschmelzen, an dem seit 1893 die jährlichen Längenveränderungen und seit 2006 auch Massenbilanzmessungen durchgeführt werden.

Der Pizolgletscher ist der Zwerg im Schweizer Massenbilanz Netzwerk und vertritt die sehr kleinen Gletscher. Diese machen etwa 80% der Anzahl der Schweizer Gletscher aus, sind jedoch in Bezug auf ihre Fläche zweitrangig. Die Massenbilanz des Pizolgletschers ist stark abhängig von hohen Mengen an Winterakkumulation. Die jährliche Massenbilanz des Pizolgletschers zeigte vergleichbar mit der Längenänderung starke Schwankungen über die Beobachtungsperiode. Seit dem Beginn des 21. Jahrhunderts sind die Massenbilanzen aber klar negativ. Diese negativen Massenbilanzen haben dazu geführt, dass die Firnbedeckung vollständig verschwunden ist und sich auf dem Gletscher vermehrt Schutt ansammelt.
Die Winter- und Sommer-Massenbilanz wird am Pizolgletscher erst seit 2006 gemessen. Trotzdem wird hier eine mehr als hundertjährige Messreihe dargestellt. Die vorgängigen Werte wurden dafür mit einem Massenbilanzmodell anhand von homogenen Klimamessreihen und Höhenmodellen rekonstruiert.