Die Teilchenphysik erforscht die grundlegenden Bausteine der Materie und ihre Wechselwirkungen, die den Aufbau der Materie unseres Universums bestimmen. Das Webportal macht die faszinierende Forschung einer interessierten Öffentlichkeit verständlich.mehr

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Schweizer Teilchen­physiker im Dialog mit der Gesellschaft

Die Schweizer Teilchenphysikerinnen und Teilchenphysiker wollen ihre faszinierende Forschung einer interessierten Öffentlichkeit verständlich machen und gemeinsam mit Exponenten aus anderen Fachgebieten über deren Bedeutung für unsere Gesellschaft debattieren. Zu diesem Zweck haben sie das Projekt 'Interactions' angestossen. Das vom Berner Physiker PD Dr. Hans Peter Beck geleitete Vorhaben ist eine Initiative des Swiss Institute of Particle Physics (CHIPP). Das Teilchenphysik-Portal war aus dem durch den Schweizerischen Nationalfonds (SNF) finanzierten Agora-Projekt ‚Interactions’ sowie aus dem davor laufenden und durch das SBFI unterstützte Projekt ‚Das verflixte Higgs’ (2012-2013) hervorgegangen. Im Jahr 2016 beginnt das Portal ein zweites Leben mit seiner Wanderung auf einem Portal der Akademie der Naturwissenschaften (SCNAT) zu Teilchenphysik gewidmet. Der folgende Text beschreibt die Herkunft der aktuellen Seiten.

Dokument: Rüblick auf das Agora-Projekt ‚Interactions’ (2013-2015)

Mit der Entdeckung des Higgs-Teilchens haben Teilchenphysiker(innen) des CERN im Juli 2012 einen spektakulären Erfolg gefeiert. Die Entdeckung hatte eine grosse Auswirkung in den Medien mit 150'000 Medienberichten die global über eine Milliarde Menschen erreicht haben. Viele andere Forschungsaktivitäten in den vier Teilgebieten der Teilchenphysik – Hochenergiephysik, Neutrinophysik, Niedrigenergiephysik, Astroteilchenphysik – schlagen in der breiten Öffentlichkeit weniger hohe Wellen, sind aber für das Verständnis unserer Welt kaum minder bedeutsam. Ausserdem ist die Teilchenphysik nicht nur von Bedeutung für die reine Grundlagenforschung, sondern auch an der Spitze neuen Anwendungen in Industrie, Medizin und das tägliche Leben.

Erklärungen, News, Social Media

Mit 'Interactions' wollten die Teilchenphysiker(innen) ihre Tätigkeit einer interessierten Öffentlichkeit verständlich machen und dieser Neuigkeiten aus der Forschung auf einem anspruchsvollen, aber allgemein verständlichen Niveau nahebringen. Dazu diente unter anderem die vorliegende Webseite, die sich als Informations- und Newsplattform für das gesamte Spektrum der Teilchenphysik versteht. Sie existiert in Deutsch (teilchenphysik.ch), Französisch (physiquedesparticules.ch), Italienisch (fisicadelleparticelle.ch) und Englisch (particlephysics.ch). Auf dieser Webseite wurden nach und nach mehrere Videointerviews mit Forscher(inne)n und Techniker(inne)n aufgeschaltet, die einen persönlichen Zugang zur Teilchenphysik und den mit ihr einhergehenden Berufsbildern schaffen. Grosses Gewicht kommt der Präsenz auf vier Social Media-Plattformen (Google+, Facebook, Youtube, Twitter) zu. Mit dem Ende der SNF-Agora Finanzierung im Jahr 2015, musste die Social-Media-Aktivität reduziert werden. Dieser Verlust wird aber durch den neuen Standort auf dem SCNAT Themenportal, dass uns eine bessere Sichtbarkeit unter den anderen Bereichen der Naturwissenschaften bietet, kompensiert.

Debatten On- und Offline

Mit dem Projekt 'Interactions' wollten die Schweizer Teilchenphysiker(innen) einer breiten Öffentlichkeit Einblick in ihre Forschung bieten – und zwar in einem aktiven Dialog über die Grenzen des eigenen Fachgebiets hinaus. Herzstück des Projekts waren sieben interdisziplinäre Diskussionen, bei denen Teilchenphysiker(innen) die Bedeutung ihrer Disziplin für Wirtschaft, Kultur und für das Selbstverständnis unserer Gesellschaft reflektieren. In jeder Diskussionsveranstaltung tritt ein(e) Teilchenphysiker(in) in Dialog mit einem Wissenschaftler aus einem anderen Fachgebiet oder beispielsweise mit einem Wirtschaftsvertreter, einem Kulturschaffenden oder einem Politiker. Das Besondere dabei: Die Teilnehmer(innen) diskutierten nicht nur auf Podien, sondern sie erschliessten über Online-Debatten (Google-Hangouts) ein neues, mitunter auch jüngeres Publikum in der Netzwelt.

Getragen von der Schweizer Teilchenphysik

'Interactions' wurde angestossen durch den Physiker Hans Peter Beck, Physik-Dozent an der Universität Bern und seit Jahren eine wichtige Figur im Europäischen Labor für Teilchenphysik (CERN) in Genf. Beck spielte eine führende Rolle bei Konzeption und Aufbau des ATLAS-Experiments sowie bei der Analyse der aus diesem Experiment gewonnenen Daten, die im Sommer 2012 zur Entdeckung des Higgs-Teilchens führte. Beck realisiert 'Interactions' zusammen mit der Social Media-Expertin Christine Plass und mit Dr. Benedikt Vogel, einem Fachmann für Forschungskommunikation.

Hinter dem Projekt steht das Swiss Institute of Particle Physics (CHIPP), die Dachorganisation aller Schweizer Teilchenphysik-Institute (EPFL Lausanne, ETH Zürich, Paul Scherrer Institut/PSI, Universität Basel, Universität Bern, Universität Genf, Universität Fribourg, Universität Zürich) mit insgesamt 500 Mitgliedern. Der ehemalige CHIPP-Präsident, Prof. Klaus Kirch (PSI, ETHZ), hat das Projekt als Mitgesuchsteller unterstützt.

PD Dr. Hans Peter Beck
Universität Bern
Sidlerstr. 5
3012 Bern
Tf. 022 767 11 94
Sekr. 031 631 40 64
Fax 031 631 44 87