Dieses Portal bietet Basiswissen zum Thema Astronomie und zeigt aktuelle Forschungsarbeiten und -kooperationen in der Schweiz auf.

Bild: ESO

Sterntypen

Auch wenn uns die Sterne von blossem Auge alle gleich erscheinen, existieren verschiedene Sterntypen, die sich vor allem in den folgenden Parametern unterscheiden: Temperatur, Masse, Radius und Leuchtkraft. Einige dieser Merkmale sind dabei nicht völlig unabhängig von anderen.

Die Spektralklassen

Eine wichtige Kenngrösse eines Sterns ist seine Oberflächen-Temperatur. Diese beeinflusst seine Farbe. Die heissesten Sterne mit Temperaturen von bis zu 40'000 Grad Celsius sind blau, die kühlsten Vertreter mit weniger als 3'000 Grad Celsius strahlen dagegen rötlich-orange. Basierend auf diesem Farbenspektrum werden Sterne in die Spektralklassen O, B, A, F, G, K, M (siehe Grafik unten) eingeordnet. Für eine detaillierte Analyse wird das Sternenlicht in seine Komponenten aufgefächert - zum Beispiel mit einem Prisma - und die Energie-Verteilung der einzelnen Farbkomponenten untersucht. Ein Sternen-Spektrum enthält typischerweise auch feine schwarze Linien. Diese "Lücken" entstehen dann, wenn Teile der Strahlung durch gewisse chemische Elemente in der Sternatmosphäre absorbiert werden. Daher können Forschende aus dem Spektrum auch Informationen über die chemische Zusammensetzung eines Sterns gewinnen.

Die Spektralklassen
Die SpektralklassenBild: Sarah Arnold

Die Leuchtkraftklassen

Die Sterne unterscheiden sich nicht nur farblich, sondern auch in ihrer Helligkeit. Dabei stellt man fest, dass auch Sterne derselben Spektralklasse - also Sterne mit vergleichbarer Temperatur - ganz unterschiedliche Helligkeiten aufweisen. Diese Helligkeitsunterschiede lassen sich durch verschiedene Sternradien erklären. Damit ist der Radius eines Sterns ein weiteres wichtiges Merkmal für welches die folgenden Leuchtkraftklassen eingeführt wurden: Überriesen, Helle Riesen, Riesen, Unterriesen, Zwerge. Dabei sind die Überriesen mit teilweise tausendfachem Sonnenradius die hellsten, die vielleicht erdgrossen Zwerge die schwächsten Vertreter im Schema.

Die Leuchtkraftklassen
Die LeuchtkraftklassenBild: Sarah Arnold

Das Hertzsprung-Russel-Diagramm

Im Hertzsprung-Russel-Diagramm werden die Spektralklassen gegenüber den Leuchkraftklassen aufgetragen. Wird dieses Diagramm mit einer klassierten Sternpopulation befüllt, so ergibt sich nicht etwa ein zufällig verteiltes Bild, sondern die Sterne gruppieren sich bevorzugt in gewissen Bereichen des Diagramms.

Besonders prominent ist ein diagonales Sternen-Band von links oben nach rechts unten. Diese Sterne werden als Hauptreihensterne bezeichnet. Auch die Sonne ist in der Hauptreihe angesiedelt. Rechts oben im Diagramm finden sich Gruppen von Riesensternen, man spricht auch von Riesenästen, welche von der Hauptreihe ausgehen. Links unten existiert eine isolierte Gruppe von sogenannten Weissen Zwergen.

Ein Stern bleibt nicht ein Leben lang am selben Platz im Hertzsprung-Russel-Diagramm, sondern durchwandert dieses auf ganz bestimmtem Weg. Die Äste und Gruppen im Hertzsprung-Russel-Diagramm repräsentieren somit verschiedene Phasen der Sternevolution.

Das Hertzsprung-Russell-Diagramm
Das Hertzsprung-Russell-DiagrammBild: Sarah Arnold
Plejaden
Bild: Roberto Mura, Wikimedia Commons

Die Plejaden erscheinen blau und haben eine sehr hohe Temperatur.


Winterdreieck
Bild: Hubble, European Space Agency, Akira Fujii

Das Winterdreieck erscheint weiss und fällt in die Mitte des Temperaturspektrums.


Betelgeuse
Bild: Wikimedia Commons, HeNRyKus

Betelgeuse im Sternbild Orion erscheint rötlich und hat eine tiefe Temperatur.

Die schwarzen Linien im Sonnenspektrum wurden 1841 von Joseph Frauenhofer entdeckt. Er ordnete den Linien jeweils einen Buchstaben zu.


Frauenhofer Linien
Bild: Wikimedia Commons

Plus tard, on s'est rendu compte que chaque ligne était produite par un élément chimique présent dans l'atmosphère de l'étoile :