Die Teilchenphysik erforscht die grundlegenden Bausteine der Materie und ihre Wechselwirkungen, die den Aufbau der Materie unseres Universums bestimmen. Das Webportal macht die faszinierende Forschung einer interessierten Öffentlichkeit verständlich.mehr

Bild: ESO, R. Fosburymehr

Durch Umwandlung von Energie

Die Higgs-Teilchen sind nicht etwa in den Protonen enthalten. Sie entstehen direkt beim Zusammenstoss der Protonen im Teilchenbeschleuniger LHC durch Umwandlung von Energie in Masse. Dabei gehen die Higgs-Teilchen in der Regel aus Teilchen hervor, die erst im Zuge der Kollision entstanden sind. Die Physiker nennen sie Top-Quarks, W- oder Z-Teilchen. Wenn sich diese Teilchen mit sehr hoher Energie durch das Higgs-Feld bewegen – und genau das tun sie im Innern des LHC – regen sie das Higgs-Feld an. Durch diese Anregung bringt das Higgs-Feld Higgs-Teilchen hervor.

Bei einer Proton-Proton-Kollision am 18. Juni 2012 beobachteten CERN-Forscher zwei Elektronen (grün) und zwei Myonen (rot). Diese Zerfallsprodukte könnten von einem Higgs stammen.
Bei einer Proton-Proton-Kollision am 18. Juni 2012 beobachteten CERN-Forscher zwei Elektronen (grün) und zwei Myonen (rot). Diese Zerfallsprodukte könnten von einem Higgs stammen.

So erzeugte Higgs-Teilchen existieren übrigens nur für den Bruchteil einer Sekunde – dann zerfallen sie wieder in leichtere Elementarteilchen und Energie. Die Physiker können das Higgs-Teilchen übrigens nicht direkt beobachten. Sie können nur durch geschickte Auswertung und Interpretation der Zerfallsprodukte auf seine Existenz schliessen. Dies insbesondere deshalb, weil sie wissen, in welche Teilchen es mit welcher Wahrscheinlichkeit zerfällt. Die Neue Zürcher Zeitung spricht in diesem Zusammenhang von einer „der grössten wissenschaftlichen Leistungen in der Geschichte der Menschheit“.