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Lösungen mitten aus der Gesellschaft

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Auf der Suche nach zukunftsfähigen Lösungen hat der erste schweizweite «Bürger:innenrat für Ernährungspolitik» Vorschläge erarbeitet, die über die herkömmliche Agrarpolitik hinausgehen.

Bürger:innrat für Ernährungspolitik
Bild: Bürger:innrat für Ernährungspolitik

Text: Jelena Filipovic, Lisa Meienberger, Landwirtschaft mit Zukunft

Im Zeitalter des fortschreitenden Klimawandels steigen die Anforderungen an das Ernährungssystem: Immer mehr Menschen fordern eine nachhaltigere und ganzheitlichere Schweizer Ernährungspolitik. Landwirtschaftliche Volksinitiativen und die «Strategie Nachhaltige Entwicklung 2030» des Bundesrats für ein nachhaltigeres Ernährungssystem zeugen davon. Das Parlament lehnte die Agrarreform (AP22+) ab, die von Fachexpertinnen und Interessensvertretern erarbeitet wurde. Selbst Verbesserungen im Bereich der Ökologie und der sozialen Absicherung von Bäuerinnen hatten es im Parlament schwer. Unter diesen Voraussetzungen gelingt eine Transformation nur, wenn alle gemeinsam ein funktionierendes Ernährungssystem gestalten, das den Menschen Zugang zu gesunden, nahrhaften, fair und nachhaltig produzierten Lebensmitteln bietet.

Ernährungswende gemeinsam schaffen

Ein zentrales Anliegen des Vereins «Landwirtschaft mit Zukunft» ist, die Grabenkämpfe in der Ernährungspolitik zu überwinden. Über Sektoren, Branchen, Departemente und Parteien hinweg, von den Bäuerinnen, den verarbeitenden Betrieben bis zu den Konsumentinnen: Es muss einen gemeinsamen Weg geben. Der «Bürger:innenrat für Ernährungspolitik» bot 2022 die Gelegenheit, um unter Einbezug der Schweizer Bevölkerung konkrete und mehrheitsfähige Lösungsvorschläge für ein nachhaltiges Ernährungssystem zu erarbeiten. Dafür wurden 80 Personen aus der Mitte der Gesellschaft per Zufallsprinzip ausgewählt. Diese möglichst repräsentative Gruppe bildete den «Bürger:innenrat» und setzte sich während sechs Monaten intensiv mit dem Schweizer Ernährungssystem auseinander. Zu diesem Rat gehörten Stimmen vom Land, der Agglomeration, aus der Stadt, Menschen mit oder ohne Schweizer Stimmrecht, Menschen, die sich sonst nicht mit (Ernährungs)-Politik beschäftigen und solche, die links, konservativ oder gar nicht wählen.

In professionell moderierten Diskussionen und mit Zugang zu Experten- und Praxiswissen konnten Räume geschaffen werden, um sich verschiedene Perspektiven anzuhören, unterschiedliche Lebensrealitäten zu berücksichtigen und gemeinsam einen Konsens zu finden. Das Ergebnis ist eine breite Palette von Handlungsempfehlungen für die Schweizer Ernährungspolitik, welche sich grossmehrheitlich mit den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen decken.

Progressive und vielfältige Empfehlungen formuliert

Die Empfehlungen des «Bürger:innenrats» sind erstaunlich progressiv und sehr vielfältig ausgestaltet, obwohl die beteiligten Personen völlig unterschiedliche politische und berufliche Hintergründe mitbrachten. Für die überwiegende Mehrheit der Beteiligten ist klar: Das Ernährungssystem braucht mehr Ökologie, Schutz der Gesundheit von Mensch und Natur, bessere soziale Bedingungen für die Bäuerinnen und Bauern und nicht zuletzt mehr Anpassung an die Klimakrise.

Der geschaffene Raum für konstruktive Debatten führte dazu, dass gesellschaftliche Differenzen in der politischen Debatte überwunden werden konnten. So kann die Transformation unseres Ernährungssystems mehrheitsfähig werden.

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Der «Bürger:innrat für Ernährungspolitik» ist Teil des Projekts «Ernährungszukunft Schweiz». Dieses wurde vom Sustainable Development Solution Network Switzerland (SDSN), vom Verein Landwirtschaft mit Zukunft und der Stiftung Biovision getragen. Parallel zum «Bürger:innenrat» erarbeitete ein wissenschaftliches Gremium einen Leitfaden für ein zukunftsfähiges Ernährungssystem.

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