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Was würde passieren, wenn keine Gentech-Pflanzen mehr angebaut werden?

Der Verzicht auf den Anbau von GVO-Pflanzen hätte erhebliche Folgen für Umwelt und Wirtschaft. Die Konsequenz wären unter anderem höhere Nahrungsmittelpreise, mehr Treibhausgase und Verluste von Wald- und Grasflächen. Zu diesem Schluss kommt eine Studie der Purdue University.

Rand eines Feldes mit ± ausgewachsenem, aber noch nicht ganz erntereifem Mais (Zea mays) im nordöstlichen Niedersachsen, Deutschland.

Für ihre Untersuchung nutzten die Forscher ein Modell, dass üblicherweise zur Untersuchung der Auswirkungen von Veränderungen in Landwirtschafts-, Energie-, Handels- und Umweltpolitik auf die Ökonomie verwendet wird. Laut Modell wären die direkten Folgen eines kompletten Verzichts auf GVO in den USA Ertragsrückgänge von durchschnittlich 11.2% bei Mais, 5.2% bei Soja und 18.6% bei Baumwolle. Bei diesen drei Kulturen ist der Anteil an GVO besonders hoch. Um die Ertragsausfälle zu kompensieren, müssten in den USA ungefähr 102'000 Hektaren Wald und Grasland in Agrarflächen umgewandelt werden, global wären es 1,1 Millionen Hektaren.

Durch die geringeren Erträge pro Fläche und das zusätzlich notwendige Agrarland würden die Treibhausgas-Emissionen erheblich steigen. Die Forscher weisen darauf hin, dass die Landwirtschaft bereits heute für einen erheblichen Teil der Emissionen verantwortlich sind. Sie sehen einen Widerspruch im Verzicht auf GVO und der gleichzeitigen Forderung nach weniger Treibhausgas-Emissionen.

Auch auf die Preise würde sich der Verzicht auswirken, bei Mais wäre ein Anstieg um 28% und bei Soja um 22% zu erwarten. Für die Konsumenten würden die Kosten für Nahrungsmittel um 1-2% steigen, was zusätzlichen Ausgaben von 14-24 Milliarden USD pro Jahr bedeuten würde.

Foto: Christian Fischer (via Wikipedia)

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