Kapitel aus OcCC-Bericht: Methodik regionaler Klimaszenarien
OcCC Bericht: Extremereignisse und Klimaänderung
Mit globalen Klimamodellen kann das mittlere Klima beschrieben werden. Weil die Auswirkungen der Klimaänderung jedoch regional und lokal sehr unterschiedlich auswirken, ist die durchschnittliche globale Temperaturzunahme ein schlechter Massstab, um die Konsequenzen der Klimaänderung abzuschätzen. Dafür sind regionale Klimaszenarien notwendig, welche auch konkrete Aussagen über die Häufigkeit von Extremereignissen in verschiedenen Regionen machen.
Extremereignisse im Alpenraum stehen am Ende einer langen Kette von Prozessen und Vorgängen im Klimasystem. Die potentiellen Auswirkungen der Klimaänderung auf die Häufigkeit von Extremereignissen sind dementsprechend schwierig zu beurteilen. Besonders kritische Fragestellungen sind: Wie reagiert die atmosphärische Zirkulation auf die Klimaerwärmung und wie verändern sich die Zugbahnen der Tiefdruckgebiete? Wie ändert sich die Häufigkeit relevanter Grosswetterlagen und welchen Einfluss hat dies auf Extremereignisse? Welchen Einfluss hat die mit der Erwärmung einhergehende Feuchtigkeitszunahme der Atmosphäre auf das zukünftige Niederschlagsklima und die Häufigkeit von Sturmtiefs? Wie wirkt sie sich auf die geographische und jahreszeitliche Verteilung von Starkniederschlägen und Dürren aus? Welche Konsequenzen hat ein Anstieg der Schneefallgrenze auf die Abflussbildung in Flüssen und Gewässern und wie wirkt sie sich auf die Häufigkeit von Hoch- und Niedrigwasser aus? All diese Faktoren, die ganz unterschiedliche räumliche Dimensionen haben, müssen bei der Erzeugung regionaler Klimaszenarien berücksichtigt werden.
Quelle: OcCC (Hrsg.), 2003. Extremereignisse und Klimaänderung. Bern.