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Den Wandel von Landschaften gestalten

Energiewende, Klimawandel, Biodiversitätsverlust, Bevölkerungswachstum und mehr verändern die Landschaft. Wie sie sich wandelt und wie ihr Wandel gestaltet werden kann, haben rund 350 Fachleute aus Praxis, Forschung, Verwaltung und Lehre am vierten Schweizer Landschaftskongress diskutiert.

Am Abendprogramm des Landschaftskongresses empfing die ehemalige Abteikirche von Bellelay rund 300 Gäste.
Bild: Monika Flückiger

Diesen und weitere Artikel finden Sie im Jahresbericht 2024 der SCNAT.

Ziel des Landschaftskongresses ist es, einen breiten Dialog über Landschaft mit Stakeholderinnen und Stakeholdern aus Wissenschaft, Verwaltung und Praxis zu führen. 2024 lag der Fokus auf dem Wandel von Landschaften im Kontext von Klimawandel, schwindender Artenvielfalt, Energiewende, Ernährungssicherheit sowie damit zusammenhängenden wirtschaftlichen und demografischen Veränderungen.

Dabei zeigte sich, dass im Umgang mit Landschaft eine Offenheit für situative Bedingungen wichtig ist. Gerade landschaftliche Vielfalt zu bewahren, ist eine wichtige Strategie. Die Lösungsansätze sind deshalb so vielfältig wie die Landschaften selbst. Zugleich kann viel von anderen Regionen gelernt werden, etwa von wärmeren Gegenden, wenn sich mit dem Klimawandel Landschaften verändern.

Die Berner Fachhochschule BFH und der Parc Chasseral organisierten den Kongress gemeinsam mit dem Forum Landschaft, Alpen, Pärke (FoLAP). Dabei standen der Bezug zur Region und der Einbezug der Bevölkerung im Mittelpunkt. So fand etwa das Abendprogramm im Kloster Bellelay statt, welches eigens für den Kongress in ein Pop-Up-Hotel verwandelt wurde. Landschaftswandel wurde damit nicht nur sprachlich verhandelt, sondern sinnlich erlebbar.

Michel Massmünster

INTERVIEW mit VÉRONIQUE MAURON LAYAZ

Was hat Sie am Kongress inspiriert?

Landschaft ist eminent relational; sie und ihre Elemente entwickeln sich in Wechselwirkung miteinander. Gerade die Fluidität zwischen wissenschaftlichen Erkenntnissen und landschaftlichen oder landwirtschaftlichen Praktiken erweist sich als fruchtbar.

In welcher Beziehung stehen Kunst, Natur und Landschaft?

Die Landschaft steht im Zentrum der Beziehung, die Menschen mit Natur eingehen. Wenn man von Landschaft spricht, meint man oft, dass es die Natur ist, die sich uns hier präsentiert. Aber die Landschaft ist ein Medium, ein konstruiertes Objekt, das höchstens einen Teil dessen, was wir als Natur verstehen, sichtbar, spürbar und erfahrbar macht. Künstlerische Darstellungen von Landschaft, wie am Kongress erlebt, inspirieren deshalb unsere Wahrnehmung und beeinflussen, was wir unter Landschaft oder Natur verstehen.

INTERVIEW MIT EVELYN COLEMAN BRANTSCHEN

Welche Faktoren waren für das Gelingen entscheidend?

Im Organisationskomitee mussten wir Forschung, Lehre und Praxis zusammenbringen, was aufwändig war, sich aber gelohnt hat. Die Auseinandersetzung mit einer spezifischen Region eignete sich gut, um generelle landschaftliche Fragen zu diskutieren.

Beim 5. Landschaftskongress 2026 präsidieren Sie die Steuerungsgruppe. Welche Prioritäten setzen Sie?

Die Steuerungsgruppe begleitet den Kongress strategisch. Ich vertrete darin das FoLAP, das für ein umfassendes Landschaftsverständnis einsteht. Zentral ist zudem die Themenfindung, um wieder eine breite Teilnehmendenschaft anzusprechen.

Rina Wiedmer

Véronique Mauron Layaz und Evelyn Coleman Brantschen
Véronique Mauron Layaz und Evelyn Coleman BrantschenBild: Olivier Christinat / Marco Nef

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