National significance of natural history collections in Switzerland
Archives and resources for modern science
Biologische und geowissenschaftliche Sammlungen sind ein erheblicher Bestandteil unseres reichen wissenschaftlichen Erbes und bilden die Grundlage für einen beträchtlichen Teil des Wissens über unseren Planeten und dessen Beeinflussung durch den Menschen. Naturwissenschaftliche Sammlungen helfen uns, unsere Vergangenheit und Gegenwart besser zu verstehen und bilden eine Grundlage für Zukunftsprognosen. Sie dienen auch als Biobanken zur Erhaltung der organismischen und genetischen Vielfalt der Erde. Sammlungen müssen nicht nur konserviert, sondern auch gepflegt und ergänzt werden, damit die Wissenschaft weiterhin in der Lage ist, das Leben auf der Erde zu dokumentieren und zu erforschen. Intakte und gut erhaltene Sammlungen und laufend neu entwickelte Techniken und Untersuchungsmethoden ermöglichen es, viel neues Wissen zu generieren.
Die naturwissenschaftlichen Sammlungen der Schweiz mit geschätzten 61 Millionen Objekten in öffentlichen Museen, botanische Gärten, Universitäten und ähnliche Einrichtungen bilden einen nationalen Schatz, der einen Reichtum von gespeicherter Informationen für Wissenschaft und Gesellschaft enthält. Für die moderne Forschung ist diese Information jedoch kaum verwendbar, da die Sammlungsobjekte lückenhaft bestimmt und klassifiziert und nur gerade 17 Prozent der Objektdaten digital erfasst sind.
Dieser Bericht gibt einen Überblick über die Grundlagen, die für die Vernetzung, Digitalisierung und Erforschung der naturwissenschaftlichen Sammlungen in der Schweiz notwendig sind. Er zeigt auf, wie die vorhandenen Sammlungen von nationaler und internationaler Herkunft für die Wissenschaft und die Gesellschaft am besten in Wert gesetzt werden können. Die Sammlungsgüter sollen in besserer Qualität zugänglicher gemacht und in einem Inventar für die Schweiz erfasst werden. Der Bericht zeigt die notwendigen Grundlagen für die Einschätzung von Zustand und Wert der einzelnen Sammlungen im Detail und ermöglicht die Priorisierung für weiterführenden Erschliessungs- und Revisionsarbeiten.
Ausgabe / Band: Vol. 14, N°2, 2019
Seitenangabe: 36
Standard-Nummer: DOI: 10.5281/zenodo.1481727
Quelle: Swiss Academies of Arts and Sciences (2019) National significance of natural history collections in Switzerland. Swiss Academies Reports 14 (2).
Dazu gehört
Der Bund fördert die bessere Erschliessung naturwissenschaftlicher Sammlungen bis 2024 mit insgesamt 12,37 Millionen Schweizer Franken. Digitalisiert liefern die Bestände einzigartige Daten etwa für die Klima-, Biodiversitäts- oder Landwirtschaftsforschung. Die Akademie der Naturwissenschaften Schweiz (SCNAT) hat dazu das Schweizer Netzwerk Naturhistorische Sammlungen SwissCollNet lanciert, um zusammen mit Museen, Hochschulen und Botanischen Gärten die Grundlagen für die Digitalisierung und langfristige Verwaltung und Nutzung der Sammlungen zu schaffen.
Bild: ETHZ-BIB/Pierre KellenbergerLandwirtschaft, Artenschutz, Verkehrsinfrastrukturen – viele Erkenntnisse basieren auf Wissen aus naturwissenschaftlichen Sammlungen. In der Schweiz lagern über 60 Millionen Objekte verteilt in allen Kantonen – ein unschätzbarer Wert für die Wissenschaft.
Bild: © Plattform BiologieDie Schweiz nutzt ihre mit über 60 Millionen Objekten umfangreichen naturwissenschaftlichen Sammlungen schlecht. Gegenwärtig sind nur 17 Prozent der Objekte digital erfasst und damit für wissenschaftliche Auswertungen wirklich zugänglich. Dies zeigt der Bericht «Nationale Bedeutung Naturwissenschaftlicher Sammlungen der Schweiz» der Akademie der Naturwissenschaften (SCNAT). Demnach braucht es einen Investitionsschub, damit Sammlungen eine effiziente Forschungsinfrastruktur werden.
Bild: Naturhistorisches Museum BaselLandwirtschaft, Umweltschutz, Verkehrsinfrastrukturen – viele Erkenntnisse stützen auf Wissen aus naturwissenschaftlichen Sammlungen. In der Schweiz lagern über 60 Millionen Objekte verteilt in allen Kantonen. Sie sind für die moderne Forschung jedoch kaum verwendbar, da sie lückenhaft bestimmt und klassifiziert und nur gerade 17 Prozent der Objektdaten digital erfasst sind. Der Erhalt von Expertenwissen und eine virtuelle Infrastruktur zur Vernetzung der Objektsammlungen und Datenbanken sind für die föderal organisierte Schweiz notwendig, um den Wissenschaftsplatz und Innovationsstandort nachhaltig zu stützen. Forschende planen eine koordinierte Strategie zum grösstmöglichen Nutzen für Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft.
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