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Bedeutung der Biodiversität

Biodiversität ist für den Menschen überlebenswichtig

Die Biodiversität in ihrer ganzen Mannigfaltigkeit ist das Ergebnis der Evolution, die sich in Milliarden Jahren Erdgeschichte abgespielt hat. Diese Lebensvielfalt ist per se schützenswert, unabhängig davon, ob der Mensch daraus einen Nutzen zieht oder nicht. Erfahren Sie mehr in unserem Argumentarium.

Tatsächlich ist die Biodiversität aber für das Leben des Menschen, sein Wohlergehen und seine Gesundheit sowie die zukünftige Entwicklung von zentraler Bedeutung. Alle Gesellschaften und Kulturen unseres Planeten sind direkt oder indirekt auf die Nutzung einer vielfältigen Natur angewiesen.

Ein Verlust an Biodiversität hat demnach nicht nur ökologische, sondern auch soziale und ökonomische Konsequenzen. Er kann auch eine Gefährdung des Kulturerbes darstellen und zu einem Wissensverlust führen. So sind sowohl mit Wild- als auch Nutzpflanzen sowie Nutztier(-rassen) spezifische Nutzungsformen, Kulturtechniken und Brauchtümer verbunden. Die 17 Sustainable Development Goals (SDG) der UNO können denn auch nur erreicht werden, wenn die Biodiversität erhalten und nachhaltig genutzt wird.

Was die Ökosysteme für den Menschen leisten

Von ökonomischer Bedeutung für den Menschen sind vor allem die dank der Biodiversität erbrachten Leistungen der Ökosysteme (Ökosystemleistungen oder Nature’s Contributions to People). Prinzipiell gilt: Je höher die Biodiversität, desto besser ist die Anpassungsfähigkeit der Ökosysteme bei Veränderungen der Umweltbedingungen und desto stabiler sind die erbrachten Ökosystemleistungen.

Zentrale Ökosystemleistungen sind etwa die Bestäubung von Kulturpflanzen, die Bodenfruchtbarkeit, der Schutz vor Umweltkatastrophen wie Hochwasser, Hangrutschen und Lawinen, die Reinigung von Wasser und Luft, der Abbau von Abfällen und Schadstoffen und die natürliche Schädlingskontrolle.

Gemäss Millennium Ecosystem Assessment lassen sich die Leistungen der Ökosysteme unterteilen in Versorgungsleistungen, regulierende Leistungen, kulturelle Leistungen und unterstützende Leistungen.

  • Versorgungsleistungen: Zahlreiche Güter wie Nahrungsmittel, Trinkwasser, Energieträger, Kleidungsfasern, Baumaterialien oder medizinische Wirkstoffe existieren nur dank der Vielfalt der Organismen. Die genetischen Ressourcen sind die Grundlage für die Entwicklung neuer Nutzpflanzen, Medikamente und industrieller Rohstoffe.
  • Regulierende Leistungen: Natürliche Lebensgemeinschaften in Ökosystemen speichern CO2, schützen vor Lawinen und Hochwasser, verhindern Erosion, regulieren das Klima und sichern die Bestäubung von Wild- und Kulturpflanzen.
  • Kulturelle Leistungen: Lebensräume mit all ihren Arten tragen zu vielfältigen Landschaften bei, mit denen sich die Menschen identifizieren. Die Erholungsleistung und die Ästhetik der Biodiversität sind beachtlich; Biodiversität macht glücklich.
  • Unterstützende Leistungen: Grundlegende Leistungen der Ökosysteme, die der Mensch nicht direkt in Anspruch nimmt, die aber alle anderen Leistungen überhaupt erst möglich machen, sind unter anderem die Sauerstoffproduktion, die Bodenbildung und -fruchtbarkeit, die Aufrechterhaltung der Nährstoffkreisläufe und des Wasserkreislaufs.