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Ökologie

Die Ökologie ist eine Teildisziplin der Biologie, die die Wechselbeziehungen zwischen Lebewesen und ihrer Umwelt untersucht. Ein wichtiger Aspekt ist dabei die Rolle der Artenvielfalt in einem Ökosystem: Welchen Einfluss hat die Diversität auf die Stabilität des Ökosystems, und welche Ökosystemleistungen können damit erbracht werden?

Man kann das grosse Teilgebiet der Ökologie zwischen Autökologie, Populationsökologie und Synökologie unterscheiden.

Die Autökologie (physiologische Ökologie) interessiert sich im Besonderen dafür, auf welche Weise einzelne Arten oder gar Individuen von bestimmten Umweltbedingungen beeinflusst werden und diese selber beeinflussen. So sind zum Beispiel spezialisierte Pflanzenarten auf ganz bestimmte Feuchte-, Licht- oder Temperaturwerte angewiesen oder haben ganz spezifische Bodenansprüche. Jede Art hat somit ihre ökologische Nische, d.h. den für sie passenden Lebensraum, in welchem sie überlebens- und konkurrenzfähig ist.

In der Populationsökologie werden eher quantitative Aspekte einer Art betrachtet. Spezifische Methoden und Analysen versuchen, die Demografie von einzelnen Populationen zu modellieren, und anhand von Umwelteinflüssen deren Schwankungen zu erklären.

Die Synökologie (Gemeinschaftsökologie) untersucht die Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Arten. Beispielsweise können Konkurrenz oder positive Wechselwirkungen (wie Symbiosen) zwischen Arten sowie die Beeinflussung von Wirten durch Parasiten analysiert werden. Sehr aktuelle Themen umfassen auch trophische Beziehungen, also Effekte innerhalb von Nahrungsketten. Das Beziehungsgefüge zwischen den vielen Arten, die über trophische Ebenen interagieren, kann als Netzwerk quantifiziert und modelliert werden.


Forschung im Bereich Ökologie an Universitäten

Abteilung Ökologie und Umwelt, Uni ZH

Die Abteilung Ökologie der Universität Zürich untersucht verschiedenste Ebenen der Umweltkomplexität - von der Reaktion der Individuen auf biotische und abiotische Umweltfaktoren bis zum Einfluss von Ressourcen, Konkurrenz, Räubern, Krankheiten und menschlichen Eingriffen auf die Struktur und Dynamik von Populationen und Ökosystemen. Zu den untersuchten Arten gehören Mikro-Organismen, Pflanzen, Wirbellose und Wirbeltiere.

Institut Ökologie und Evolution, Universität Bern

Das Institut Ökologie und Evolution der Universität Bern betreibt Forschung und Lehre in verschiedenen Bereichen der Ökologie und Evolution. Ein Hauptziel des Instituts ist es, eine wissenschaftliche Basis für das Verständnis und den Schutz des Lebens zu schaffen. Es werden verschiedene Ebenen vom Individuum über die Population bis zum Ökosystem untersucht. Schwerpunkte sind unter anderem gemeinschaftsökologische Aspekte, Naturschutzökologie und aquatische Ökologie.

Institut der Pflanzenwissenschaften, Universität Bern

Das Institut der Pflanzenwissenschaften der Universität Bern ist spezialisiert auf Grundlagen- sowie praxisorientierte Forschung im Bereich der Pflanzenökologie. Aspekte wie Populationsökologie, Evolution oder Naturschutzbiologie werden untersucht. Spezifische Bereiche betreffen seltene sowie invasive Pflanzen oder die Biodiversität der Alpen.

Institut Ökologie und Evolution, Universität Freiburg

Das Institut für Ökologie und Evolution der Universität Freiburg forscht und lehrt in den Bereichen der Verhaltens- und Evolutionsbiologie, Nahrungskette, Populationsgenetik, Agroökologie, invasive Arten, Parasit-Wirt-Verhältnisse und Naturschutz.

Department für Ökologie und Evolution, Université de Lausanne

Das Departement für Ökologie und Evolution betreibt Studien zur Verbreitung und Wechselwirkung von Arten und Populationen von Pflanzen, Pilzen und Tieren. Mithilfe der Genetik und der Modellierung wird das Verhalten, die Ökologie und Physiologie der Arten untersucht.

Laboratoire d’Ecologie et Biologie aquatique, Université de Genève

Die Forschungsarbeiten des Laboratoire d’Ecologie et de Biologie Aquatique (LEBA) haben zum Ziel, die Organisation und die Veränderungen in der biologischen Diversität in kontinentalen aquatischen Ökosystemen zu verstehen. Im Zentrum der Untersuchungen stand zu Beginn die Entwicklung der Vegetation im Zusammenhang mit der Eutrophierung der Ufergebiete. Heute wird die Ökologie von tierischen Populationen in verschiedensten Systemen wie Bergbächen, grösseren Flüssen oder Auengebieten untersucht.

Ecologie et Evolution des parasites, Université de Neuchâtel

Das Institut Ecologie et Evolution des parasites der Universität Neuchâtel interessiert sich für den Einfluss von Parasiten auf die Lebenszyklen ihrer Wirtspopulationen. Ein Fokus besteht auf der Regulierung von Wirten durch Mikroparasiten, untersucht im Labor wie auch im Feld.

Institut für Integrative Biologie, ETHZ

Forschungsschwerpunkte des Instituts für Integrative Biologie Zürich sind das Verständnis ökologischer und evolutionärer Prozesse, welche die Interaktionen von Organismen und biologischen Systemen beeinflussen, sowie die Entwicklung neuer Strategien für den Umgang mit Infektionskrankheiten. Ein integrativer Ansatz, der Kenntnisse der Biologie, Ökologie und Evolutionsgeschichte vereint, erlaubt das Verständnis der biologischen Systeme.


Forschung im Bereich Ökologie an Fachhochschulen

ZHAW, Forschungsbereich Integrative Ökologie

Die verschiedenen Forschungsgruppen der Integrativen Ökologie der ZHAW arbeiten im Bereich der Raumbeanspruchung von Mensch, Tier und Pflanze in der Natur und suchen praxistaugliche Lösungen. Vegetationsanalyse, Wildtiermanagement, Umweltplanung und Geoinformatik erarbeiten vertieftes Wissen und tragen zur Konfliktlösung in der Umsetzung bei.


Forschungsinstitute mit einer Abteilung Ökologie

Ökologie der Lebensgemeinschaften, WSL

Die Forschungseinheit Ökologie der Lebensgemeinschaften der WSL untersucht Interaktionen zwischen Pflanzen, Pflanzenfressern, Fleischfressern und Bodenlebewesen und setzt diese in Bezug zu wichtigen Ökosystemdienstleistungen wie Produktivität, Schutz vor Naturgefahren, Nährstoffkreisläufen und Nährstoffspeicherung. Schwerpunktmässig werden sensitive natürliche, halbnatürliche oder urbane Ökosysteme untersucht wie zum Beispiel Feuchtgebiete, Waldgrenzenökotone oder Kastanienselven.

Aquatische Ökologie, EAWAG

Die Abteilung Aquatische Ökologie der Eawag umfasst eine Vielzahl von verschiedenen Disziplinen der Ökologie und Evolutionsbiologie, wobei die gesamte Bandbreite vom individuellen Organismus über Populationen bis zu Ökosystemen abgedeckt wird. Dabei werden eine Vielzahl verschiedener Methoden und Techniken eingesetzt, die von der Mikroskopie bis zur molekularen Genetik reichen.

FiBL- Forschungsinstitut für den biologischen Landbau

Am FiBL wird eine breite Palette an Fragen zum Biolandbau bearbeitet. Die Forschung am FiBL ist in verschiedene Departements aufgeteilt, die verschiedene Schwerpunkte bearbeiten wie Boden- oder Nutzpflanzenwissenschaften und in denen die Ökologie integriert ist.

Agroscope

Die Agroscope sucht nach Wegen, wie die Landwirtschaft durch eine schonende Bewirtschaftung und die Anlage von ökologischen Ausgleichsflächen (neu : Biodiversitätsförderflächen) die Vielfalt der Lebewesen fördern kann. Agroscope untersucht den Zustand von Umweltressourcen und erarbeitet wissenschaftliche Grundlagen zum Verständnis der in Agrarökosystemen ablaufenden Vorgänge sowie künftige Entwicklungen. Die Froschungsarbeiten ermitteln den Einfluss der Bewirtschaftung auf die natürlichen Ressourcen und die Grenzen ihrer Belastbarkeit. Daraus werden Empfehlungen für eine nachhaltige, multifunktionale Landwirtschaft erarbeitet.