Alpen
Für die Biodiversität der Schweiz, sowie auch für ganz Europa, sind die Alpen ausserordentlich wichtig. Sie bieten Lebensraum für zahlreiche spezialisierte Pflanzen und Tiere, die anderswo nicht vorkommen. Die Alpen bedecken zwei Drittel der Schweiz und sie sind das am intensivsten genutzte Gebirge der Welt. Die enge Verzahnung von Kultur- und Naturlandschaft hat zu einer hohen biologischen Vielfalt beigetragen.
Lange Zeit war der Druck auf die Lebensräume und die biologische Vielfalt in den Alpen im Vergleich zu den Lebensräumen des dicht besiedelten und intensiv genutzten Flachlandes weniger stark. Doch der Wandel der Landnutzung ist mittlerweile auch im Alpenraum eine bedeutende Einflussgrösse auf die Situation der Biodiversität. Gut erreichbare Flächen werden landwirtschaftlich intensiver genutzt, während die Nutzung steiler, schwer erreichbarer Flächen aufgegeben wird und Gebüsche oder Wald auf diese Flächen vordringen.
Aufgrund des Klimawandels werden wärmeliebende Arten vermutlich ihr Verbreitungsgebiet in die Berggebiete erweitern. Dies ist heute bereits bei vielen Arten feststellbar. Für diejenigen, die heute schon auf höher gelegene Gebiete beschränkt sind, wird der Lebensraum markant schrumpfen. Für kälteliebende, alpine Arten, für deren Erhaltung die Schweiz eine besondere Verantwortung trägt, besteht zukünftig deshalb ein erhöhtes Aussterberisiko.
Intakte Ökosysteme mit hoher Biodiversität bieten im Alpenraum zahlreiche wichtige Leistungen wie z.B. den Schutz vor Lawinen und Steinschlag (Wald) oder die Verhinderung von Bodenerosion und Schneerutschungen (artenreiche Wiesen, Wald). Besonders wichtig ist jedoch auch der Beitrag der biologischen Vielfalt zu einer als schön empfundenen Landschaft, die wiederum für den Tourismus einen hohen Wert aufweist. Umgekehrt wirken sich aber gerade der Tourismus und diverse Freizeitaktivitäten teilweise negativ auf die Biodiversität in den Alpen aus.