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Transformations­forschung & transformative Forschung

Basierend auf einer Umfrage in den Netzwerken der Akademien und Literatur beschreiben wir hier für ein Fachpublikum kurz, wie die Begriffe Transformationsforschung und transformative Forschung momentan in der Schweizer Forschungslandschaft verwendet werden und wie sie in Bezug stehen zu Forschung zu Nachhaltigkeitstransformationen.

Transformationsforschung und transformative Forschung

Transformationsforschung wie auch transformative Forschung befassen sich mit Transformationsprozessen. Sie unterscheiden sich in der Art des Wissens, das sie produzieren, und darin, welche Rolle die Forschenden einnehmen.

Transformationsforschung ist deskriptiv-analytisch. Sie untersucht, unter welchen Bedingungen Transformationen stattfinden, welche Mechanismen und Akteur:innen eine Rolle spielen und welche Faktoren eine Veränderung fördern oder behindern. Sie fokussiert darauf, wie ein System strukturiert ist und funktioniert (Systemwissen), dokumentiert vorherrschende Zielvorstellungen (Zielwissen) und trägt mit der Analyse von Transformationsprozessen zum Know-how bei, wie künftige wünschenswerte Zustände erreicht werden können (Transformationswissen).

Transformative Forschung zeichnet sich dadurch aus, dass sich die Wissenschaft aktiv an Transformationen beteiligt: Wissenschaftler:innen treiben zusammen mit anderen gesellschaftlichen Akteur:innen Veränderungsprozesse an oder begleiten diese. Die transformative Forschung bezieht sich vorzugsweise auf Systemwissen aus der Transformationsforschung, beteiligt sich an der Dokumentation (und ggf. Aushandlung) von Zielwissen und erarbeitet Transformationswissen.

Oft enthalten Forschungsprojekte gewisse Fragestellungen und Aktivitäten, die eher der Transformationsforschung und andere, die der transformativen Forschung zugeordnet werden. Dementsprechend sei darauf hingewiesen, dass gewisse Autor:innen (vgl. Wittmayer & Köhlner 2017) auch argumentieren, den Transformationsforschung als Überbegriff zu verwenden, und dann zwischen einem deskriptiv-analytischen und einem transformativen Ansatz zu unterscheiden.

Lesetipps:

Forschung zu Nachhaltigkeitstransformationen

Forschung zu Nachhaltigkeitstransformationen bedient sich der Transformationsforschung und der transformativen Forschung, mit der Spezifizierung, dass auf gesellschaftliche Transformationen hin zu mehr Nachhaltigkeit fokussiert wird. Weitere Ansätze, die Forschung zu Nachhaltigkeitstransformationen unterstützen finden sich hier.

Diese Webseite wurde zuerst auf Deutsch - mit Bezug auf Diskurse in Deutscher Sprache (u.a. «Welt im Wandel», WGBU 2011) - verfasst, und dann auf Französisch und Englisch übersetzt. Lesen Sie mehr über die Verwendung des Begriffs 'Transition', insbesondere im Französischen, hier:

Weitere Begriffsklärungen

Abbildung 2: Drei Arten von Wissen für eine nachhaltige Entwicklung: System-, Ziel- und Transformationswissen. (ProClim Flash 72)
Bild: ProClim (1997), angepasst 2020 durch Hannah Ambühl, ProClim/SCNAT

Systemwissen wird als Wissen über das aktuelle System oder Problemsituation definiert. Es handelt sich hauptsächlich um analytisches und deskriptives Wissen.

Zielwissen ist das Wissen über die wünschenswerte Zielzustände und die Werte, die die Richtung vorgeben, in die es gehen soll. Es wird von verschiedenen gesellschaftlichen Akteuren erwogen und basiert auf Werten und Normen.

Transformationswissen befasst sich mit der Frage, wie man vom aktuellen Zustand zum Zielzustand gelangt. Dazu gehört auch die Festlegung konkreter Strategien und Schritte, die zu unternehmen sind.