Tierversuche, darf man das? Im Webportal geben Forscherinnen und Forscher der Gesellschaft für Versuchstierkunde Antworten aus ihrer Sicht auf häufig gestellte Fragen.

Bild: kwanchaift, stock.adobe.com

Wer sorgt für das Tierwohl?

Laborkatzen

Wer kümmert sich in Forschungsinstituten um das Wohl der Tiere?

Für Institutionen, die Tierversuche durchführen, ist die Anstellung von Tierschutzbeauftragten gesetzlich vorgeschrieben. Diese helfen den Forschenden bei der Planung von Versuchen oder der Verbesserung der Untersuchungsmethoden, so dass die Tiere möglichst wenig belastet werden. Die Tierschutzbeauftragten stehen den Verantwortlichen mit ihrem Wissen zur Seite, wenn es etwa um Fragen zur richtigen Haltung der Tiere geht. Zudem kontrollieren sie einzelne Versuche sowie die Unterbringung der Tiere und prüfen, ob die Bewilligungen und die Gesetze eingehalten werden. Die Tierschutzbeauftragten in der Schweiz bilden ein Netzwerk, damit ein optimaler Erfahrungs- und Wissensaustausch gewährleistet ist.

Wissen Forscherinnen und Forscher wie man mit Tieren umgeht?

Alle, die mit Tieren in Versuchen arbeiten, benötigen eine Ausbildung, die für jede Tierart spezifisch ist. Während ihrer Ausbildung lernen Forscherinnen und Forscher das Verhalten der Tierart kennen und wie sie mit den Tieren umgehen müssen. Sie lernen auch zu erkennen, ob es einem Tier gut geht oder nicht. Wer komplizierte Eingriffe machen will, braucht darüber hinaus eine zusätzliche Ausbildung.

Eine Forscherin oder ein Forscher darf nur Versuche und Eingriffe vornehmen, für die sie oder er ausgebildet ist. Alle Institutionen, in denen Tierversuche durchgeführt werden, können auf einen tierärztlichen Dienst oder externe Tierärztinnen oder Tierärzte zugreifen, die die medizinische Betreuung verletzter oder kranker Tiere sicherstellen. Bei Bedarf nehmen die Veterinäre selbst Eingriffe fachgerecht vor.

Können Menschen, die Tierversuche durchführen, Tiere überhaupt gernehaben?

Auf alle Fälle. Es ist sogar sehr wichtig, dass jemand, der mit Versuchstieren arbeitet, Empathie für Tiere mitbringt. Tierversuchspersonal hat sehr oft eine emotionale Beziehung zu den Tieren. Da dem Menschen grössere Tiere wie Hund oder Rind näher sind als z.B. die Maus, ist die Bindung zu diesen Tieren oftmals enger. Die emotionale Bindung kann in manchen Situationen auch eine Belastung für das Personal sein, etwa wenn Tiere für einen Versuch getötet werden oder für das Tier belastende Eingriffe vorgenommen werden müssen.

Davon abgesehen gilt: gute Wissenschaft basiert auf guten Resultaten. Und gute Resultate basieren auf adäquater Haltung von Tieren und respektvollem Umgang mit ihnen.